DOMRADIO.DE: Wie erleichtert sind Sie, dass Sie nach der Corona Pause wieder ganz normal und so umfangreich das Angebot zusammenstellen konnten?
Dr. Dominik Meiering (Leitender Pfarrer der Kölner Innenstadtgemeinden und Kölner Domkapitular): Sehr erleichtert natürlich. Wir haben über 1.000 Veranstaltungen, Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen, Mitsing-Veranstaltungen, Sachen für Familien und Kinder, zum Basteln und zum Treffen und Singen. Die haben alle stattgefunden und ich bin total begeistert, weil sie sehr gut angenommen wurden.
DOMRADIO.DE: Und es gibt keinerlei Corona Einschränkungen mehr.
Meiering: Alles läuft wieder ganz normal. Wir empfehlen natürlich weiterhin das Tragen der Maske, aber ich glaube, bei den meisten Menschen ist das Thema durch.
DOMRADIO.DE: Beim Blick in das Adventsheft sieht man, dass es von der Sankt Agnes Kirche im Kölner Agnesviertel bis zur Herz Jesu-Gemeinschaft viele Veranstaltungsorte gibt. Was sind das für Veranstaltungen?
Meiering: Wir haben 26 Kirchen in der Kölner Innenstadt, die alle in diesen Tagen bespielt werden. Wir sind stolz und froh, dass so viele Menschen bei diesen unterschiedlichsten Veranstaltungen mitmachen. Wichtig ist uns, dass wir ganz viele unterschiedliche profilierte Dinge anbieten können.
Wer was ganz traditionelles haben möchte, findet das genauso in St. Aposteln oder in Maria in der Kupfergasse, wie derjenige, der mal was ausprobieren möchte. Der findet das dann beispielsweise in Sankt Michael. Es gibt also eine ganze Bandbreite. Ich bin der festen Überzeugung, für jeden ist was dabei, wenn er da mal reinschnuppert.
DOMRADIO.DE: Sie bieten zum Beispiel auch Weihnachtsmusik und ein Kerzenfahrrad an. Sie fahren das Fahrrad zwar nicht, aber Sie machen da selbst auch mit.
Meiering: Wir sind in der Kölner Innenstadt in der ganzen Adventszeit an unterschiedlichen Orten gewesen und wir haben die Menschen eingeladen, Kerzen zu entzünden. Wir verschenken ein Kerzchen. Das kann man auf den Träger dieses Kerzenfahrrads stellen. Dahinter ist eine Plakatwand aufgehängt, auf der "Zünd ein Licht an und denk an einen Menschen" drauf steht. Viele machen dann ein Foto von sich und verschicken es per WhatsApp.
Wir sammeln dabei für die Obdachlosen in der Kölner Innenstadt. Es ist schön, wie toll das angenommen wird. In Sankt Agnes zum Beispiel waren etwa 200 Leute, dazu gab es Glühwein und die Kölner Ratsbläser haben gespielt. Solche und ähnliche Situationen haben wir an vielen Orten in der Innenstadt in den vergangenen Wochen gehabt.
DOMRADIO.DE: Bei Glühwein kommt gleich das Stichwort "Heizen" auf. Die Heizungen glühen nicht mehr. Jetzt gerade ist es wieder ein bisschen milder. Wie blicken Sie der Christmette entgegen?
Meiering: Ich bin da sehr entspannt. Das Bistum hat gesagt, wir sollten möglichst gar nicht heizen. Wir heizen ein bisschen. Bei den warmen Temperaturen draußen sollte es kein Problem geben. Wir haben auch keine negativen Rückmeldungen bekommen.
Die meisten ziehen sich einfach warme Socken, einen dicken Schal und eine dicke Jacke an. Manch einer bringt eine Decke mit und dann ist es auch gut. Ich glaube, so wird das auch an Weihnachten gut gelingen.
DOMRADIO.DE: Wenn "Mann" eine Mütze in der Christmette anzieht, ist das okay oder nicht?
Meiering: Wenn jemand mit der Gangster-Kappe kommt und der Meinung ist, dass die Frisur so sitzen muss, gucke ich ein bisschen kritisch.
DOMRADIO.DE: Was darf man ansonsten mitbringen? Ein Höckerchen, wenn man keinen Platz mehr findet? Ist das okay?
Meiering: Wir haben Platz genug für alle. Es gibt einige Gottesdienste, die werden überlaufen sein. Für manche muss man sich anmelden. Klar kann man sich theoretisch auch ein Höckerchen mitbringen, aber wir versuchen schon alles zu mobilisieren, damit alle einen Platz finden.
Das Interview führte Tobias Fricke.