DOMRADIO.DE: In diesem Jahr soll die "Lange Nacht der Kirchen" etwas Besonderes werden und Sie haben viele Neuerungen angekündigt. Ist es eine Rückkehr aus der Corona-Pause?
Dr. Dominik Meiering (Leitender Pfarrer Köln-Mitte): Die "Lange Nacht der Kirchen" hat auch während der Corona-Pandemie jedes Jahr stattgefunden. Auch wenn sie kurz vorher stets auf der Kippe stand und nur in kleinerem Rahmen veranstaltet wurde. In diesem Jahr können wir wieder groß miteinander feiern. Dafür haben wir die ganze Nacht neu aufgestellt. Das ist schon etwas Besonderes.
Wir haben 22 Kirchorte an Bord mit einer neuen Internetseite, einem neuen Flyer und neuen Programmpunkten. Von daher gibt es bei der "Langen Nacht der Kirchen" viel Neues und Innovatives zu entdecken.
DOMRADIO.DE: Was genau ist denn die "Lange Nacht der Kirchen"?
Meiering: Die Kirchen in der Kölner Innenstadt sind von 19 bis 23 Uhr geöffnet und es gibt in diesem Zeitraum Veranstaltungen. Die dauern mal eine halbe Stunde, mal eine ganze Stunde. So kann man rumfahren und sich an unterschiedlichen Orten in die jeweilige Atmosphäre der jeweiligen Kirche hineinbegeben, ja, richtig eintauchen.
Dafür haben wir das Programm in vier Kategorien gepackt: "calm + smooth", also leise und sanfte Veranstaltungen.
Bei "pop + beat" geht es um Musik. Zum Beispiel werden in Sankt Michael und auch in Sankt Agnes Platten aufgelegt.
Hinter "experience + adventure" verstecken sich so Dinge wie eine tolle Lichtinstallation in Sankt Georg oder eine Mitmach-Ausstellung zum Thema Schöpfung im Crux.
Und Veranstaltungen der Kategorie "listen + reflect" laden zum Zuhören, zum Mitdenken und zum Mitreden ein. So kann sich jeder aussuchen, was er will.
DOMRADIO.DE: Wie orientiert man sich da am besten?
Meiering: Am besten geht man auf die Internetseite: www.langenachtderkirchen.koeln.
Dort kann man nach den Kategorien, nach den Orten und nach den Veranstaltungen filtern und bekommt einen ganz guten Eindruck. Wir haben versucht, jede Veranstaltung so ausführlich wie möglich zu beschreiben, damit man ein Gefühl dafür bekommt, was einen erwartet. Aber es lohnt sich einfach hinzugehen. An allen Kirchorten liegen die Flyer bereit, mit denen man sich dann weiter orientieren kann.
DOMRADIO.DE: Mit welchem Gedanken muss man an die "Lange Nacht der Kirchen" rangehen?
Meiering: Wir Christen in der Innenstadt wollen zeigen, dass wir wirklich vom christlichen Glauben her geprägt sind und dass wir fantastische Kirchenräume haben, in denen gefeiert wird. Außerdem wollen wir die riesige Bandbreite des Glaubens in der Innenstadt zeigen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass für alle etwas dabei ist. Wir haben auch sonst in der Innenstadt vom lateinischen Hochamt bis hin zum englischen Popsong alles in unseren Kirchen im Angebot.
Davon präsentieren wir heute Abend an den unterschiedlichen Orten ein bisschen. So wollen wir die ganze Bandbreite dessen, was Christen in Köln ausmacht, zeigen. Denn die "Lange Nacht der Kirchen" findet in ökumenischer Verbundenheit und Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und auch zu einem Teil mit orthodoxen Christen statt. Wir wollen das Miteinander hier sichtbar machen.
Das Interview führte Michelle Ollion.