Kölner Katholiken wollen keine AfD-Mitglieder in Verbänden

"In unseren Reihen kein Platz"

Im Erzbistum Köln sollen AfD-Mitglieder keinen Platz in Verbänden oder Pfarrgemeinderäten haben. Das beschloss die Vertretung der katholischen Laien. Für Katholikinnen und Katholiken sei die Partei zudem nicht wählbar.

Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln / © Beatrice Tomasetti (DR)
Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Einen entsprechenden Unvereinbarkeitsbeschluss fasste die Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken.

"Die AfD tritt die Werte des christlichen Menschenbildes, auf dem unsere Verfassung und Demokratie aufgebaut sind, mit Füßen", teilte die Vertretung der katholischen Laien am Montagabend zur Begründung mit. Das Gedankengut der Partei stehe dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe fundamental entgegen.

Symbolbild AfD Wahlplakat / © Hendrik Schmidt (dpa)
Symbolbild AfD Wahlplakat / © Hendrik Schmidt ( dpa )

"Für Mitglieder einer Partei, die rechtsextreme Positionen beziehen und insgesamt ein rechtsextremistischer Verdachtsfall ist, die Deportationen von Menschen planen, die nach ihrer Auffassung nicht deutsch sind und die Demokratie immer wieder vor eine Zerreißprobe stellen, ist in unseren Reihen kein Platz", erklärte der Diözesanrat.

Partei für Katholikinnen und Katholiken nicht wählbar

"Wir verurteilen, wie die AfD versucht die Demokratie auszunutzen, um sie mit ihren eigenen Mitteln abzuschaffen." Für Katholikinnen und Katholiken sei die Partei nicht wählbar.

Die deutschen Bischöfe hatten Ende Februar einstimmig eine Erklärung beschlossen, mit der sie sich von der AfD abgrenzen und die Partei für Christen als nicht wählbar bezeichnen. Derzeit prüft eine Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz, wie Personen mit extremistischen Positionen rechtssicher aus Kirchengremien ausgeschlossen werden können.

Diözesanrat der Katholiken

Ein Diözesanrat soll alle Katholiken einer Diözese in die Gesellschaft hinein vertreten und den Bischof beraten. Seine Mitglieder sind vorwiegend sogenannte Laien. Es handelt sich in der Regel um gewählte Vertreter aus Pfarrgemeinderäten, regionalen Katholikenräten sowie aus katholischen Verbänden und Organisationen des jeweiligen Bistums. Dem Gremium gehören mitunter auch Kleriker an.

Die Vollversammlung des Diözesanrates tagt zweimal im Jahr. / © Tomasetti (DR)
Die Vollversammlung des Diözesanrates tagt zweimal im Jahr. / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA