Nach Nazi-Vergleichen war Weishaupt bereits vergangenen Februar von seinem Dienst beurlaubt worden.
Auf Facebook hatte Weishaupt einen Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) über die von Woelki geförderte Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) kritisiert. Über den Artikel, den das Internetportal DOMRADIO.DE veröffentlichte, schrieb er: "eine propagana (!), wie wir sie seit Göbbels (!) kennen".
Von Steinhäuser beurlaubt
Der damals im Amt befindliche Übergangsverwalter im Erzbistum Köln, Weihbischof Rolf Steinhäuser, beurlaubte den Kirchenrechtler mit sofortiger Wirkung. Er erklärte, die Ausdrucksweise und die Vergleiche seien für einen katholischen Priester unangemessen und inakzeptabel. Mit seinen Äußerungen habe Weishaupt dem Erzbistum schweren Schaden zugefügt, deshalb könne er seine Aufgabe als Diözesanrichter nicht mehr fruchtbar ausüben.
Anfang 2020 hatte die Erzdiözese eine frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin übernommen und baut diese nun als KHKT in Köln neu auf. Das Projekt steht in der Kritik, weil seine Finanzierung ungeklärt ist und es gegen einen völkerrechtlichen Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Vatikan verstoßen könnte.
Steinhäuser vertrat Woelki während dessen Auszeit von Oktober 2021 bis Anfang März 2022. In die Pause hatte Papst Franziskus den Erzbischof geschickt, nachdem er im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung in eine Vertrauenskrise geraten war. Der Papst verlangte auch ein Rücktrittsgesuch von Woelki; über dieses hat Franziskus aber noch nicht entschieden.