Komitee stimmt für Satzung des Synodalen Ausschusses

Fast einstimmig

Für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken kann der Reformdialog der Kirche in Deutschland weitergehen. Der Laienverband stimmte am Samstag fast einstimmig für die Annahme der Satzung des Synodalen Ausschusses.

Mitglieder erheben ihre Hand bei einer Abstimmung während der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 24. November 2023 in Berlin / © Gordon Welters (KNA)
Mitglieder erheben ihre Hand bei einer Abstimmung während der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 24. November 2023 in Berlin / © Gordon Welters ( KNA )

Dieses gemischte kirchliche Leitungsgremium aus Laien und Bischöfen soll den weiteren Weg für mögliche kirchliche Reformen im Rahmen eines Synodalen Rats vorbereiten, unter anderem hin zu mehr Mitbestimmung und Gleichberechtigung.

Wenige Gegenstimmen

Nur drei der rund 160 anwesenden ZdK-Mitglieder stimmten auf der Vollversammlung in Berlin nach einer leicht kontroversen Debatte dagegen. Zuvor hatte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp von dem auch psychologisch anstrengenden Ringen um die Satzung mit den Bischöfen berichtet.

Claudia Lücking-Michel, die ebenfalls die Satzung mitverhandelt hatte, sagte: "Die Satzung ist das Beste, was wir aushandeln konnten. Ein bisschen ist es wie der Spatz in der Hand – aber den sollten wir nicht loslassen."

Bischöfe müssen Satzung ratifizieren

Bei seiner konstituierenden Sitzung hatte der Synodale Ausschuss am 10. und 11. November in Essen einstimmig Satzung und Geschäftsordnung für seine künftige Arbeit verabschiedet. In Kraft treten kann die Satzung jedoch erst endgültig, wenn auch die Deutsche Bischofskonferenz sie ratifiziert.

Die Bischöfe stimmen auf ihrer Frühjahrsvollversammlung am 19. bis 22. Februar in Augsburg darüber ab.

Unterschiedliche Meinungen unter den Bischöfen

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der erstmals als Geistlicher Assistent des ZdK an der Vollversammlung teilnahm, erklärte: "Wir Ortsbischöfe stehen zu der Satzung des Synodalen Rates. Das ist kein psychologischer Vorgang, das ist ein bewusstes Ja!"

Synodaler Ausschuss

Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Reformprojekts Synodaler Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.

Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner (SW)
Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner ( SW )

Er räumte ein, dass es unter den Weihbischöfen andere Meinungen gebe. Deshalb sei das Votum des ZdK für die Satzung auch für die Bischöfe und ihre finale Abstimmung im Frühjahr "ein ganz, ganz wichtiges Zeichen".

Vatikan lehnt Ausschuss und manche Reformvorschläge ab

Anfang der Woche war ein Antwortbrief von Papst Franziskus an vier konservative deutsche Katholikinnen bekanntgeworden, in dem er einen Synodalen Ausschuss klar ablehnt.

Zuvor hatte sich der Vatikan bereits mehrfach gegen die Gründung eines Synodalen Rates ausgesprochen. Rom sieht die Gefahr, dass die Autorität der Bischöfe dadurch unzulässig eingeschränkt werden könnte.

Am Freitag wurde zudem eine offizielle Note von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an die deutschen Bischöfe bekannt, in der er ihnen mitteilt, dass die den Männern vorbehaltene Priesterweihe und die Lehre der Kirche zur Homosexualität nicht verhandelbar seien.

Damit stellte sich der Vatikan erneut gegen zentrale Reformideen des Synodalen Wegs in Deutschland.

Quelle:
KNA