Kommt die Mauer?

Vatikan besorgt über Trumps Mauerbau-Pläne

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen zu werden. Der Vatikan zeigt sich besorgt um die Pläne des neuen Präsidenten.

Grenze zwischen den USA und Mexiko: Hier soll eine Mauer gebaut werden. / © Will Seberger (dpa)
Grenze zwischen den USA und Mexiko: Hier soll eine Mauer gebaut werden. / © Will Seberger ( dpa )

Der Vatikan ist besorgt über den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Man fürchte, das Projekt könnte auch für europäische Länder eine Signalwirkung haben, sagte Kurienkardinal Peter Turkson am Freitagabend in Rom.

"Nicht nur die USA wollen Mauern gegen Migranten bauen, das passiert auch in Europa", zitierte das italienische Internetportal "Vatican Insider" den vatikanischen Verantwortlichen für Migration und Flüchtlinge.

Zukunftswünsche an Trump

Turkson sagte weiter: "Wir wünschen uns, dass diese Mauer nicht gebaut wird. Aber wir kennen Trump: vielleicht macht er es doch". Der Kurienkardinal äußerte sich am Rande einer Konferenz zur Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus an der Päpstlichen Lateran-Universität. Turkson kommt aus Ghana und ist im Vatikan für das Thema "Ganzheitliche Entwicklung des Menschen" zuständig. 

Der Papst hatte in seinem Glückwunschschreiben zur Amtseinführung Trumps einen humanen Umgang mit Flüchtlingen angemahnt: "Unter ihrer Führung möge Amerikas Größe sich weiterhin vor allem in seiner Sorge für die Armen, die Ausgestoßenen und Bedürftigen, zeigen, die wie Lazarus, vor unserer Tür stehen", heißt es in dem Schreiben.

Kritik auch aus dem Iran

Auch der iranische Präsident Hassan Rohani sieht die Mauer kritisch: Wie er an diesem Samstag in einer Rede im staatlichen Fernsehen sagte, gehörten die Zeiten, in denen Mauern zwischen Staaten gebaut würden, der Vergangenheit an. "Amerikas Machthaber haben vergessen, dass die Berliner Mauer vor ein paar Jahren niedergestürzt ist." Die Welt von heute sei keine Welt, in der die Unterschiede zwischen Nationen verstärkt werden würden.

Auch wenn es zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten seit mehr als 37 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr gibt, lebt ungefähr eine Million Iraner in den USA. Viele Iraner reisen jedes Jahr in die Vereinigten Staaten, um ihre Familien zu sehen.


Quelle:
rv , KNA