Die letzten Sequenzen wurden in diesen Tagen in der Benediktinerinnen-Abtei Notre-Dame de Fidelite von Jouques aufgezeichnet, wie die Macher der App namens "Neumz" am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilten. Laut ihren Angaben handelt es sich um das größte jemals durchgeführte Aufnahmeprojekt überhaupt.
Multimedia-"Liber Digitalis"
Motor des internationalen Projekts von hoher Tonqualität war seit 2012 der US-Amerikaner John Anderson (39), Gründer des Labels Odradek, dessen Tante eine der Benediktinerinnen ist. Die Ordensfrauen rangen laut seinen Worten sieben Jahren lang damit, die von ihnen als heilig und sehr persönlich empfundene Musik öffentlich zu machen.
Die App für iOS und Android ist Firmenangaben zufolge "die erste vollständige digitale Ressource für liturgisches Material". Der Inhalt von Psalter, Lektionar, Collectarium, Antiphonarium, Responsorium und Graduale werde zu einem Multimedia-"Liber Digitalis" des 21. Jahrhunderts zusammengefasst, jeweils inklusive Texte und Partituren.
Gemeinschaft lebt zurückgezogen auf einem Hügel
Die Gemeinschaft von Jouques mit 45 Benediktinerinnen lebt zurückgezogen vom Trubel des modernen Lebens in Einklang mit der Natur und in stiller Andacht. Das Kloster liegt auf einem Hügel oberhalb des Flusses Durance. Ihr Lebensrhythmus sind das "ora et labora" (bete und arbeite) und die Stundenliturgie des Ordensgründers Benedikt von Nursia.
Einzelne Abrufe der Gesänge sind kostenfrei. Für den gesamten Zyklus muss ein Abo abgeschlossen werden. Eine Veröffentlichung auf mehr als 7.000 CDs kommt für Anderson schon wegen der reinen Masse nicht infrage. Odradek Records ist laut eigenen Angaben gemeinnützig und von Künstlern geführt. Der Sitz ist in den USA und in Amsterdam, das Tonstudio in Italien.