Konfliktparteien aus Südsudan sprechen in Rom miteinander

Geheime Gespräche

Die Gemeinschaft Sant'Egidio bemüht sich seit Jahren um Vermittlung zwischen den Konfliktparteien in Südsudan. In dieser Woche trafen sich Vertreter von Regierung und Opposition zu Geheimgesprächen in Rom.

Dialog ist wichtig, auch hinter verschlossenen Türen / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Dialog ist wichtig, auch hinter verschlossenen Türen / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )

Unter Vermittlung der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio hat in dieser Woche ein zunächst geheim gehaltenes Treffen der südsudanesischen Konfliktparteien stattgefunden. Wie Vatican News am Samstag berichtete, sprachen die Unterhändler vom 12. bis 14. August am Sitz von Sant'Egidio in Rom miteinander.

Bei der ersten Begegnung zwischen Regierung und Führern der Oppositionsgruppen seit mehreren Monaten hätten beide Seiten den Wunsch bekundet, "den Weg des Dialogs als einzige Lösung für die politische Krise im Land fortzusetzen und die unterschiedlichen Positionen durch Kompromisse und Konsultationen zu überwinden".

"Bedeutender Schritt nach vorn"

An dem Treffen nahmen laut einer Mitteilung von Sant'Egidio der Sondergesandte des südsudanesischen Präsidenten, Botschafter Albino Aboug, und eine Delegation der bewaffneten Gruppen und Oppositionsparteien SSOMA unter Leitung von General Thomas Cirillo teil. Ferner seien Vertreter der kenianischen Regierung, darunter General Lazarus Sumbeiywo, beteiligt gewesen.

Die Mission der Vereinten Nationen in Südsudan (UNMISS) bezeichnete das römische Treffen als "bedeutenden Schritt nach vorn" und forderte beide Seiten auf, ihr Engagement für den Dialog zu erneuern. 

Papst Franziskus beim Friedensgebet für den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus beim Friedensgebet für den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo / © Cristian Gennari ( KNA )

Papst Franziskus hatte Südsudan im Juli 2022 besucht und dort zu Einheit und Versöhnung aufgerufen. In dem Krisenland flammen seit Beginn des Bürgerkriegs 2013 immer wieder Konflikte auf. Zwar wurde 2018 ein Friedensabkommen geschlossen. Doch die Suche nach einem dauerhaften Frieden gestaltet sich schwierig.

Katholische Kirche im Südsudan

Etwa drei Viertel der Südsudanesen sind Christen. Katholiken sind die mitgliederstärkste Kirche im Südsudan mit knapp der Hälfte aller Getauften. Die Mehrheit der Protestanten sind Anglikaner (Episcopal Church) und Presbyterianer.

Die ersten Christen im Gebiet des heutigen Südsudan gab es schon im 5. Jahrhundert im damaligen Königreich Nubien. Sie wurden allerdings durch die Ausbreitung des Islam ab 640 weitgehend zurückgedrängt.

Flagge Südsudan / © Jiri Flogel (shutterstock)
Quelle:
KNA