Menschen würden nicht als Terroristen geboren, erklärte Damian am Donnerstag in Höxter. Sie würden von Lehre, Erziehung und Informationen geprägt. Damian forderte, in dem Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit "den Religionsschulunterricht genau anzuschauen, um die Samenkörner des Hasses im Kindesalter nicht zu säen und ein friedliches Miteinander und gegenseitige Toleranz zu lernen und zu praktizieren".
Rasche Aufklärung nötig
Um künftig solche Anschläge zu verhindern, sei eine rasche Aufklärung nötig, mahnte der Bischof. "Diese grausame Tat war sowohl politisch, wie auch religiös motiviert." Das Leugnen der Probleme habe noch nie zu einer Lösung geführt. Ein solcher Anschlag treffe auch die Ader des Tourismus in Ägypten. Das Land am Nil dürfe nicht im Chaos versinken, sondern solle wieder seinen Platz in der Völkerfamilie einnehmen, mahnte Damian.
Mit einem Gottesdienst soll am Sonntag im koptisch-orthodoxen Kloster in Höxter der Opfer des Terroranschlags gedacht werden. Die Liturgie wird in deutscher Sprache gehalten.
Anschlag der Terrormiliz "IS"
Bei einem der bislang schwersten Anschläge auf koptische Christen in Ägypten wurden am Sonntag 25 Menschen getötet. Fast 50 Menschen wurden verletzt. Die Explosion ereignete sich nahe der bekannten koptischen Markus-Kathedrale in der anliegenden Kirche von Sankt Peter und Sankt Paul. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" bekannte sich zu dem Selbstmordanschlag. Etwa zehn Prozent der rund 90 Millionen Ägypter sind koptische Christen.
Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits sei dem ersten Jahrhundert nach Christus. Sie gehört damit zu den ältesten Kirchen. In Deutschland zählt sie nach Angaben Damians etwa 12.000 Mitglieder. Dienstsitz des Diözesanbischofs Damian ist das koptisch-orthodoxe Kloster in Höxter.