Koran-Verbrenner Momika ist in Schweden erschossen worden

Während eines Live-Streams

In Schweden ist ein bekannter Islam-Kritiker erschossen worden. Salwan Momika, der mehrfach öffentlich Ausgaben des Koran verbrannt hatte, wurde in Södertälje südwestlich von Stockholm mit mehreren Kopfschüssen ermordet.

Polizisten bei einem Einsatz in Södertälje, südlich von Stockholm / © Jonas Ekströmer (dpa)
Polizisten bei einem Einsatz in Södertälje, südlich von Stockholm / © Jonas Ekströmer ( (Link ist extern)dpa )

Er war mitten in einem Live-Stream, als fünf Personen in seine Wohnung eindrangen. Mit mehreren Schüssen töteten sie den wohl bekanntesten Islam-Kritiker in Schweden. Seine Aktionen hatten weltweit Proteste ausgelöst.  Laut Tageszeitung "Aftonbladet" bestätigte die Staatsanwaltschaft den Tod des 38-Jährigen. Fünf Personen wurden demnach festgenommen. Die Tat ereignete sich während eines Live-Streams auf TikTok.

Der Demonstrant Salwan Momika vor der irakischen Botschaft in Stockholm / © Oscar Olsson (dpa)
Der Demonstrant Salwan Momika vor der irakischen Botschaft in Stockholm / © Oscar Olsson ( (Link ist extern)dpa )

Medienberichten zufolge drangen die Täter in Momikas Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ein. Nachbarn alarmierten die Polizei, nachdem sie Schüsse gehört hatten.

Am Donnerstag hätte Momika, der aus dem Irak stammte, eigentlich vor Gericht erscheinen sollen. Ihm und einem Exil-Iraner, Salwan Najem, wurde "Agitation gegen eine ethnische Gruppe“ vorgeworfen. Najem schrieb am Donnerstag auf dem Portal X: "Ich bin der nächste." Im Sommer 2023 hatte Momika unter anderem in Stockholm und Malmö öffentlich Koran-Ausgaben verbrannt, was unter anderem im Iran, Irak und Pakistan zu Protesten geführt hatte.

Hilfswerk: Koranverbrennungen gefährden Christen im Nahen Osten

Öffentliche Verbrennungen und Schändungen des Korans gefährden nach Worten von missio Aachen auch Christinnen und Christen im Nahen Osten. "Sie werden in ihrer Heimat schnell für solche Aktionen in Mitverantwortung genommen und von politischen Scharfmachern als eine Art fünfte Kolonne des Westens denunziert und angefeindet. Das macht uns große Sorgen", sagte missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg am Dienstag.

Ein aufgeschlagener Koran / © Bernd Thissen (dpa)