Allerdings gefährde die gesellschaftliche und wirtschaftliche Krise in dem Land viele ihrer Aktivitäten. Daher solle die EU "kreative Wege des Engagements und der Partnerschaft mit den Kirchen und religiösen Akteuren vor Ort" suchen, erklärte die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) am Mittwoch in Brüssel.
Die Kommission teilte die Sorgen der libanesischen katholischen Kirchenführer über die gesellschaftliche Stabilität in dem religiös und kulturell vielfältigen Land. Die COMECE-Mitteilung zitierte aus einem Appell der Versammlung der katholischen Patriarchen und Bischöfe im Libanon, die vor den Folgen der gegenwärtigen Krise warnten und "zum Schutz des sozialen Gefüges und zur Bewahrung der Identität und Besonderheit des Libanon" aufriefen.
18 anerkannte Religionsgemeinschaften
Dabei verlangten die libanesischen Patriarchen und Bischöfe auch, die christliche Präsenz in der Region durch die kirchlichen Institutionen zu unterstützen. Diese stünden ohne Unterscheidung oder Diskriminierung "immer im Dienst aller Bürger". Auch die COMECE betonte, staatliche Programme und Maßnahmen allein leisteten nicht die erforderlichen humanitären Dienste.
Im Libanon leben 18 anerkannte Religionsgemeinschaften, die nach einer Übereinkunft von 1943 an politischen Ämtern beteiligt werden.
Seither hat sich das religionssoziologische Gefüge jedoch stark verändert. Der Libanon steht unter starken gesellschaftlichen und politischen Spannungen, die durch den benachbarten Syrienkonflikt, die Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut im vergangenen August und durch die Corona-Pandemie noch verstärkt werden.