Kritik an Forderung nach Frauenweihe

"Geschichte zurechtbasteln, um sich ein Frauenpriestertum zu genehmigen"

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht keine Möglichkeit der Weihe von Frauen in der katholischen Kirche.

Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg / © Maria Irl (KNA)
Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg / © Maria Irl ( KNA )

"Es führt uns keinen Millimeter weiter, wenn wir uns die Geschichte der Kirche zurechtbasteln, um uns dann am Ende etwa ein Frauenpriestertum zu genehmigen", sagte Voderholzer laut der diözesanen Internetseite an der Hochschule Papst Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien.

Dort sprach der Bischof demnach bei einem Symposium über die Frage der Laienberufung. Christus habe sehr bewusst mit Blick auf die innere Logik des priesterlichen Dienstes einen Kreis von Männern ausgewählt und ihnen die apostolischen Vollmachten übertragen.

"Das war keine Rücksicht auf seine Zeit. Im Gegenteil", ergänzte Voderholzer. Christus habe im Gegensatz zu fast allen Kulturen seiner Zeit, die weibliches Priestertum in den unterschiedlichsten Formen gekannt hätten, entschieden. Die Kirche habe kein Recht, von dieser Vorgabe abzuweichen. "Die Diakonissen erfüllten eben keinen apostolischen Dienst. Sie trugen kein Weiheamt." Im Übrigen hätten Gemeinde- und Pastoralreferentinnen heute weit mehr Kompetenzen als die altkirchlichen Diakonissen.

Die Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz in Kopenhagen, Sr. Anna Mirijam Kaschner, äußerte sich in einem Gastkommentar für DOMRADIO.DE auch kritisch gegenüber der Forderung nach einer Frauenweihe. Es gehe bei der Weihe nicht um ein Menschenrecht und nicht um ein Machtinstrument. Der Priesterberuf sei eine Berufung, die von Gott kommt. Und diese Berufung sei eine Berufung zum Dienen. Es sei an der Zeit, dass Frauen in der Kirche eine Rolle einnehmen, "die sich nicht über das Streben nach dem Priesteramt definiert." 

Quelle:
DR , KNA