Kardinal Woelki steht Kirchen-Gremien Rede und Antwort

Kritische und konstruktive Diskussionen

Kardinal Rainer Maria Woelki stellt sich den Fragen von kirchlichen Gruppen. Bei mehreren Veranstaltungen haben sich der Erzbischof von Köln und Generalvikar Hofmann mit mehreren Hundert Personen ausgetauscht.

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Nach Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens durch die Kanzlei Gercke Wollschläger am 18. März hätten er und Generalvikar Markus Hofmann bei 12 Veranstaltungen mit rund 900 Personen gesprochen, teilte das Erzbistum Köln am Donnerstag mit. So hätten sich die leitenden Geistlichen mit dem Priesterrat, der Diözesankonferenz der Pfarrer, dem Diözesanpastoralrat, Kirchenvorständen, Pfarrgemeinderäten, Verbänden, Seelsorgern, Verwaltungsleitungen, Mitarbeitenden des Generalvikariats, Caritasdirektoren, Schulleitungen, Schulseelsorgern und Studierenden ausgetauscht.

Themen waren den Angaben zufolge die entstandene Vertrauenskrise, die Übernahme moralischer Verantwortung für den Umgang mit Missbrauchsfällen und das weitere Vorgehen bei der Aufarbeitung. Zudem habe es "kritisch-konstruktive Diskussionen" über die geplante Pfarreireform im Erzbistum Köln sowie die Beteiligung der Erzdiözese am Reformdialog Synodaler Weg auf Bundesebene gegeben.

Kölner Gutachten

Das von Woelki beauftragte Gercke-Gutachten weist acht hohen Amtsträgern des Erzbistums 75 Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen nach. Ein zuvor in Auftrag gegebenes Gutachten der Münchener Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) hatte Woelki nicht veröffentlichen lassen und dies mit methodischen Mängeln begründet. An dieser Entscheidung hatte sich eine über Monate teils heftig geführte Debatte entzündet.

Kritiker warfen Woelki mangelnden Aufklärungswillen und schlechte Kommunikation vor. Zudem stößt das Vorhaben auf Kritik, die 180 Seelsorgebereiche im Erzbistum zu 50 bis 60 Großpfarreien zusammenzuschließen.


Quelle:
KNA
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