"Wir Jesuiten werden weniger und müssen uns realistisch fragen, wo und in welcher Weise wir uns in der Zukunft für die Menschen einbringen wollen und können", sagte Hollweck dem kirchlichen Magazin "(inne)halten" (Ausgabe Erzbistum München und Freising). Er lebe gerne im Orden und habe die Zuversicht, "dass sich uns weiterhin einige anschließen werden. Wir können sie brauchen."
Gleichzeitig gebe es immer mehr Frauen und Männer, "die mit uns zusammenwirken beziehungsweise mit denen wir Jesuiten zusammenwirken". Das reiche von einem Koch bis hin zu einer Regionalbüroleiterin, von Exerzitienbegleiterinnen und Lehrern bis hin zu Klimaexperten.
Weltläufiger Oberpfälzer
Hollweck (56) löst zum 31. Juli Provinzial Pater Bernhard Bürgler (64) ab. Er wird damit Chef von rund 360 Jesuiten in Deutschland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und der Schweiz.
Der gebürtige Oberpfälzer erklärte, ihm sei in seiner Kindheit eine große Portion Heimat mitgegeben worden. Nach wie vor besuche er seine Familie gern, aber er müsse sich nicht jeden Tag beim Aufstehen sagen, dass er Oberpfälzer sei. "Die Zeiten, in denen ich in Italien, Spanien, Mexiko oder zuletzt in Österreich gelebt habe, möchte ich nicht missen."