Künftiger Jesuitenprovinzial möchte neues Miteinander

Wechsel an der Spitze der Jesuiten

Der designierte Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa, Thomas Hollweck, sieht künftig Frauen und Männer in einer "gemeinsamen Sendung" für den Orden unterwegs. Hollweck wird ab Ende Juli Chef von rund 360 Jesuiten.

Symbol der Gesellschaft Jesu / © Severina Bartonitschek (KNA)
Symbol der Gesellschaft Jesu / © Severina Bartonitschek ( KNA )

"Wir Jesuiten werden weniger und müssen uns realistisch fragen, wo und in welcher Weise wir uns in der Zukunft für die Menschen einbringen wollen und können", sagte Hollweck dem kirchlichen Magazin "(inne)halten" (Ausgabe Erzbistum München und Freising). Er lebe gerne im Orden und habe die Zuversicht, "dass sich uns weiterhin einige anschließen werden. Wir können sie brauchen."

P. Thomas Hollweck SJ während des 1. Provinzsymposium der zentraleuropäischen Provinz (ECE) 2022 in Vierzehnheiligen am 21. April 2022 / © SJ-Bild / Christian Ender (SJ)
P. Thomas Hollweck SJ während des 1. Provinzsymposium der zentraleuropäischen Provinz (ECE) 2022 in Vierzehnheiligen am 21. April 2022 / © SJ-Bild / Christian Ender ( SJ )

Gleichzeitig gebe es immer mehr Frauen und Männer, "die mit uns zusammenwirken beziehungsweise mit denen wir Jesuiten zusammenwirken". Das reiche von einem Koch bis hin zu einer Regionalbüroleiterin, von Exerzitienbegleiterinnen und Lehrern bis hin zu Klimaexperten.

Weltläufiger Oberpfälzer 

Hollweck (56) löst zum 31. Juli Provinzial Pater Bernhard Bürgler (64) ab. Er wird damit Chef von rund 360 Jesuiten in Deutschland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und der Schweiz. 

Pater Bernhard Bürgler / © SJ-Bild (Jesuiten)
Pater Bernhard Bürgler / © SJ-Bild ( Jesuiten )

Der gebürtige Oberpfälzer erklärte, ihm sei in seiner Kindheit eine große Portion Heimat mitgegeben worden. Nach wie vor besuche er seine Familie gern, aber er müsse sich nicht jeden Tag beim Aufstehen sagen, dass er Oberpfälzer sei. "Die Zeiten, in denen ich in Italien, Spanien, Mexiko oder zuletzt in Österreich gelebt habe, möchte ich nicht missen."

Jesuiten - Eine Chronologie

1521: Bei einer Belagerung von Pamplona wird der junge baskische Landadlige Inigo Lopez de Onaz de Loyola (Ignatius, 1491-1556) schwer verletzt; seine Militärkarriere ist dahin. Fortan will er Heiliger statt Ritter werden.

1534: Ignatius legt mit Francisco de Xavier (Franz Xaver, 1506-1552) und weiteren Gefährten auf dem Pariser Montmartre geistliche Gelübde ab - die Geburtsstunde der Jesuiten. Die Ziele: geistliche Erneuerung durch Christus-Beziehung und Gehorsam gegenüber dem Papst.

Ignatius von Loyola / © Maria Irl (KNA)
Ignatius von Loyola / © Maria Irl ( KNA )
Quelle:
KNA