Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. hat in einem Glückwunschschreiben zum Geburtstag von Kremlchef Wladimir Putin Russlands Krieg gegen die Ukraine gutgeheißen.
Es sei erfreulich, dass es dank Putins Politik in dem Riesenreich Solidarität und eine Bewegung gebe, "den Teilnehmern der speziellen Militäroperation zu helfen, mit Tapferkeit und Heldenmut die Freiheit und Unabhängigkeit Russlands zu verteidigen", schrieb das Kirchenoberhaupt am Montag an den Staatspräsidenten. Der Angriffskrieg darf in Russland nur als militärische Spezialoperation bezeichnet werden.
Putin diene dem Vaterland seit vielen Jahren "mit höchster Verantwortung und Hingabe", so der Patriarch. Er arbeite unermüdlich für die umfassende Entwicklung des Landes und stehe entschieden für die Verteidigung seiner Souveränität sowie die Bewahrung seines kulturellen und moralischen Erbes ein. Putin wurde am Montag 72 Jahre alt.
"Weisheit und Entschlossenheit"
Kyrill I. würdigte in seinem Schreiben Putins "Weisheit und Entschlossenheit", mit der er sich um das Wohlergehen der Menschen kümmere. Der Präsident sei "der Garant für die verfassungsmäßigen Rechte und Freiheiten der Bürger Russlands". Der Patriarch hob zudem die gute Zusammenarbeit zwischen dem russischen Staat und der russisch-orthodoxen Kirche hervor. Er sei überzeugt, dass diese gemeinsamen Anstrengungen zur weiteren sozioökonomischen, spirituellen und kulturellen Entwicklung des Landes und zum Frieden beitragen werden.
Kyrill hatte jüngst am 30. September, dem zweiten Jahrestag der völkerrechtswidrigen Einverleibung von vier ostukrainischen Regionen durch Russland, den dort von Moskau eingesetzten Machthabern zur "Wiedervereinigung" mit Russland gratuliert.
Das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt ist ein wichtiger Verbündeter Putins. Der Patriarch wird wegen seiner Unterstützung und Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine international kritisiert. Die Parlamentarische Versammlung des Europarates gab Kyrill I. eine Mitschuld an Kriegsverbrechen. In einer Mitte April einstimmig angenommenen Resolution verurteilte sie auch einen Missbrauch der Religion durch den russischen Präsidenten und den Patriarchen.