Deutsche Bischöfe rufen zu Solidarität mit Christen in China auf

"Lage weiterhin schwierig"

Die Deutschen Bischöfe rufen zur Solidarität für Christen in China auf. Die Lage für die Gläubigen dort sei "weiterhin schwierig, nicht selten sogar bedrückend", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick.

Eine Katholikin in China betet / © Katharina Ebel (KNA)
Eine Katholikin in China betet / © Katharina Ebel ( KNA )

Anlässlich des Weltgebetstags für die Kirche in China am 24. Mai ruft der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick die Katholiken in Deutschland zu erneuter Aufmerksamkeit für die Christen in China auf: "Papst Franziskus bittet auch in diesem Jahr um unser Gebet. Die Menschen dort brauchen die Gewissheit, dass sich Christen in der ganzen Welt mit ihnen solidarisch erklären, genauso wie auch sie für die Menschen überall auf der Welt beten."

Erzbischof Schick erinnert an die "vorläufige Vereinbarung" vom 22. September 2018 zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China, die weltweit eine starke öffentliche Aufmerksamkeit gefunden hat. Der genaue Wortlaut wurde zwar nicht veröffentlicht, so der Erzbischof, aber offenbar seien dem Papst gewisse Rechte bei der Auswahl und Ernennung von Bischöfen eingeräumt worden.

Vorläufiges Abkommen vereint Bischöfe mit dem Vatikan

Papst Franziskus habe seinerseits sieben illegitime Bischöfe, die gegen den Willen des Vatikans geweiht und von denen einige auch exkommuniziert worden waren, wieder in die "volle Gemeinschaft der Kirche" aufgenommen und als Diözesanbischöfe eingesetzt.

Erzbischof Schick begrüßt, dass mit der Vereinbarung "zum ersten Mal überhaupt ein gemeinsames Dokument durch die Volksrepublik China und den Vatikan unterzeichnet wurde und heute alle Bischöfe Chinas in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom sind".

Der Heilige Vater erhoffe sich durch den in Gang gesetzten Prozess weitere Fortschritte auf dem Weg zu einer besseren Zusammenarbeit mit dem Staat. Auch solle mit diesem Dokument die Versöhnung der Gläubigen und die dauerhafte Einheit der katholischen Kirche in China vorangebracht werden, damit sich die Kirche glaubhaft und erfolgreich für die Verkündigung des Evangeliums einsetzen könne.

Sanktionen gegen Mitglieder der romtreuen "Untergrundkirche"

Gleichwohl sei die Lage der Christen in China weiterhin schwierig, nicht selten sogar bedrückend, so der Erzbischof. In China leben schätzungsweise 13 Millionen Katholiken. Während die "patriotischen Christen" staatliche Billigung erfahren, kommt es gegen die Mitglieder der romtreuen "Untergrundkirche" immer wieder zu Sanktionen.

Glaubwürdigen Berichten zufolge bedrängen die staatlichen Behörden die "Untergrundchristen" derzeit besonders intensiv, sich in der Patriotischen Vereinigung registrieren zu lassen. Das Schicksal inhaftierter oder unter Hausarrest gestellter Bischöfe und Priester ist ungewiss. Auch gelten weiterhin die verschärften Vorschriften zur Verwaltung der Religionen vom Februar 2018, die vor allem den Handlungsspielraum der "westlichen Religionen", Islam und Christentum, einschränken.

In Teilen Chinas wird Kindern und Jugendlichen das Betreten von Kirchen verboten, katechetische Aktivitäten für sie sind untersagt. Gerade in dieser Situation, so Erzbischof Schick, sei es geboten, "unsere Aufmerksamkeit und unser Gebet den bedrängten Glaubensbrüdern und -schwestern in der Volksrepublik China zuzuwenden".


Quelle:
KNA , DBK
Mehr zum Thema