Wie O'Donovan (87) dem "National Catholic Reporter" (NCR) bestätigte, hatte Biden ihn persönlich angerufen und eingeladen, bei der Zeremonie am 20. Januar zu sprechen. Der Demokrat ist dann nach John F. Kennedy der zweite katholische Präsident in der Geschichte der USA.
O'Donovan ist ein langjähriger Freund der Familie Biden. 2015 leitete er die Trauermesse für Bidens ältesten Sohn Beau, der im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor gestorben war.
Biden steht mehreren Jesuiten nahe
Während seiner Zeit als US-Vizepräsident besuchte er NCR zufolge gelegentlich die Messe in der katholischen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Georgetown. 1992, als Bidens Sohn Hunter Senior in Georgetown war, lud O'Donovan den damaligen Senator aus Delaware ein, an der Jesuiten-Universität einen Vortrag über seinen Glauben und sein öffentliches Leben zu halten.
Wenige Tage nach seiner Wahl zum Präsidenten, am 12. November, erschien Biden bei einer virtuellen Spendenaktion für den Jesuit Refugee Service (Jesuitischer Flüchtlingsdienst), bei der O'Donovan jetzt als Missionsdirektor tätig ist. Bei dieser Gelegenheit kündigte Biden laut NCR an, dass er das jährliche Aufnahmeziel für neue Flüchtlinge in die Vereinigten Staaten auf 125.000 erhöhen werde, was einen starken Anstieg der Obergrenze der Trump-Regierung von 15.000 Personen bedeutet.
Studium in Frankreich und Deutschland
Neben verschiedenen Studien in den USA hat der Jesuit O'Donovan auch Zeit in Europa verbracht. Nach seinem Studium in Frankreich entschied er sich dem Jesuitenorden beizutreten. Seinen Doktor in Theologie machte der amerikanische Ordensmann in Münster, wo er unter Karl Rahner studierte.