Das schreibt der Hochschullehrer in einem Beitrag für das Internetportal katholisch.de.
Der Lebensstil in Deutschland koste anderswo Menschenleben und gefährde die Menschenrechte gegenwärtiger und zukünftiger Generationen, so der Hochschullehrer. Zwar werde eine Wende hin zu einem nachhaltigen Lebensstil behauptet, jedoch werde sie in entscheidenden Bereichen nicht vollzogen. "Vielmehr werden konkrete Änderungen, die den Alltag betreffen, entschieden abgelehnt." Die Verteidigung 'unserer Freiheit, unserer Lebensstile' habe über die gesellschaftlichen Lager hinweg höchste Priorität, auch bei den Umweltbewussten.
Saudek fordert "entschiedene Reformen, wenn Kirche ihrer Pflicht gegenüber Gott und den Menschen gerecht werden und glaubwürdig sein will". Es sei wichtig, dass sich bei Selbstverpflichtungen "auch Bischöfe anschließen und dass solche Selbstverpflichtungen in Diözesen und Pfarreien bekannt werden."
In Predigten das Unrecht benennen
Von den Bischöfen als Arbeitgebern erwartet der Philosoph klare Regeln und Grenzen: "Es wird nötig sein, von Mitarbeitenden menschenrechtskompatible Lebensstile einzufordern." So müssten etwa die Autofahrten zu Tagungshäusern, die Flüge für kirchlich organisierte Pilgerreisen und der Betrieb nicht benötigter Beleuchtung und elektrischer Geräte deutlich eingeschränkt werden. In Verkündigung und Predigt gelte es, das Unrecht der Lebensstile der reichen Welt als solches zu benennen.
"Zwar werden solche Maßnahmen in den heutigen reichen Gesellschaften häufig lächerlich gemacht und abgelehnt. Dem muss jedoch entgegengesetzt werden, dass eine Freiheit auf Kosten der Grundrechte anderer - und darauf laufen die Lebensstile der reichen Welt hinaus - den Menschenrechten, und somit der Grundlage des demokratischen Rechtsstaats, widerspricht", schreibt der Hochschullehrer.
Saudek unterrichtet Philosophie der Naturwissenschaften an verschiedenen Universitäten in Deutschland und Schweden. Zudem ist er Referent für naturwissenschaftliche Fachbereiche in der Hochschulpastoral des Bistums Limburg.
Information der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 02.10.2023 um 15:55 Uhr aktualisiert.