Anlässlich des Weltfriedenstages (1. Januar) erklärte er, die Berichte von dort über Misshandlungen und Tötungen von Zivilisten seien erschreckend. Das Leid der Bevölkerung müsse beendet werden. Äthiopien sei lange Zeit ein Stabilitätsanker am Horn von Afrika gewesen, betonte der Chef des katholischen Hilfswerks. Die kriegerischen Auseinandersetzungen drohten das Land und längerfristig die gesamte Region ins Chaos zu stürzen.
Sorge um Ordensleute
Große Sorgen bereite Huber, dass vermehrt Ordensleute aus Tigray festgenommen würden, es zu Plünderungen oder Beschlagnahmung von Hilfslieferungen komme, heißt es. Missio München pflege enge Verbindungen zu kirchlichen Partnern und Hilfseinrichtungen in Äthiopiens. Ein Partner aus Tigray sei der Bischof der Diözese von Adigrat, Tesfaselassie Medhin.
Dieser habe Ende November im Fernsehen von schweren Menschenrechtsverletzungen und Plünderungen in der Region im Norden Äthiopiens berichtet. Er forderte die sofortige friedliche Lösung des Konflikts und eine Untersuchung der Vorfälle durch ein unabhängiges internationales Gremium.
Gräueltaten und Massaker
Schilderungen von Flüchtlingen aus Tigray zeugen laut Mitteilung ebenfalls von schweren Gräueltaten der Regierungstruppen und ausländischer Soldaten. Gleichzeitig gebe es Berichte über Massaker an der Zivilbevölkerung durch Kämpfer, die der "Tigray People's Liberation Front" (TPLF) nahestünden. "Human Rights Watch" zufolge sollen unter anderem in der nördlichen Amhara-Region schwere Kriegsverbrechen begangen worden sein. Die Auseinandersetzungen zwischen der Regierung in Addis Abeba und der lange in Äthiopien einflussreichen Volksbefreiungsfront TPLF eskalierten im November 2020 militärisch.