Papst Franziskus hatte Pimiento Rodriguez 2015 in den Kardinalsstand erhoben. Wegen seines fortgeschrittenen Alters konnte der Kolumbianer allerdings nicht nach Rom reisen, sondern erhielt die Insignien in der Kathedrale der kolumbianischen Hauptstadt Bogota.
Pimiento war auch der drittälteste Kardinal aller Zeiten nach den Italienern Corrado Baffile (1903-2005) und Loris Capovilla (1915-2016). Ältester der Kardinäle ist nunmehr der emeritierte französische Kurienkardinal Roger Etchegaray; er wird am 25. September 97 Jahre alt.
Erzbischof während des Drogenkriegs
Pimiento leitete das Erzbistum Manizales in der sogenannten Kaffeezone Kolumbiens von 1975 bis 1996 und damit in schwieriger Zeit. Seit 1983 tobte in dem südamerikanischen Land der jahrzehntelange Bürgerkrieg mit neuer Härte: als Drogenkrieg und mit der Gründung paramilitärischer Einheiten zur Beseitigung oppositioneller Gruppen. Diese Phase ist auch als "Schmutziger Krieg" bekannt. In Anerkennung seiner Leistungen für Kirche und Gesellschaft ernannte Papst Franziskus den Kolumbianer Anfang 2015 zum Kardinal.
Pimiento wurde am 18. Februar 1919 in Zapatoca geboren. Schon als 36-Jähriger wurde er von Papst Pius XII. (1939-1958) zum Weihbischof in Pasto ernannt. Ab 1960 war er Bischof von Monteria und ab 1964 Bischof von Garzon-Neiva. 1975 ernannte ihn Papst Paul VI. (1963-1978) zum Erzbischof im zentralkolumbianischen Manizales.
Das Kardinalskollegium hat nach dem Tod Pimientos noch 214 Mitglieder. Anfang Oktober nimmt Papst Franziskus 13 weitere Kirchenmänner in seinen Senat auf. Davon sind 128 unter 80 Jahre alt und damit bei einer künftigen Papstwahl stimmberechtigt. Allerdings scheiden bereits bis Mitte Oktober vier von ihnen altersbedingt aus dem Kreis der Wähler aus.