Leitungswechsel im kroatischen Erzbistum Zagreb

Koadjutor übernimmt

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Erzbischofs von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, angenommen. Das teilte der Vatikan am Samstag mit. Nachfolger wird der Vorsitzende der Kroatischen Bischofskonferenz, Drazen Kutlesa.

Einer der Türme (r) der ikonischen Kathedrale von Zagreb ist nach einem Erdbeben beschädigt / © Darko Bandic (dpa)
Einer der Türme (r) der ikonischen Kathedrale von Zagreb ist nach einem Erdbeben beschädigt / © Darko Bandic ( dpa )

Franziskus hatte den 54-jährigen Kutlesa im Februar zum sogenannten Koadjutor-Erzbischof von Zagreb ernannt. Mit der Aufgabe ist im Regelfall ein Nachfolgerecht verbunden. Zuvor war Kutlesa Erzbischof von Split-Makarska.

Erzbischof von Zagreb seit 1997

Der 74-jährige Kardinal Bozanic leitete das kroatische Hauptstadtbistum seit 1997. Zuvor war er ab 1989 Koadjutor und ab Ende 1989 Bischof von Krk. Den Kardinalspurpur erhielt er 2003 von Papst Johannes Paul II. Zwei Amtsperioden lang war Bozanic Vorsitzender der Kroatischen Bischofskonferenz (1997-2007).

Koadjutor und Bischofskoadjutor

Der Begriff "Koadjutor" kommt vom lateinischen "coadiutor" und bedeutet "Mitgehilfe". In der katholischen Kirche vertritt der Koadjutor den eigentlichen Stelleninhaber, wenn dieser zur Erfüllung seiner Aufgaben z.B. durch Krankheit verhindert ist. Zudem regelt das Kirchenrecht eine mögliche Nachfolge eines Bischofs durch seinen Koadjutor: "Bei Vakanz des bischöflichen Stuhls wird der Bischofskoadjutor sofort Bischof der Diözese, für die er bestellt worden war, sofern er rechtmäßig Besitz ergriffen hat.", Can. 409 § 1. (duden.de/CIC)

Gesetzbuch des katholischen Kirchenrechts / © Harald Oppitz (KNA)
Gesetzbuch des katholischen Kirchenrechts / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA