Es gebe "keine Institution auf diesem Planeten, die älter wäre, und ein bisschen in die Geheimnisse dieser Institution einzudringen, das ist in der Tat etwas sehr Besonderes und Apartes", sagte Koch im Interview des Portals "Vatikan News" (Freitag). Der seit 2018 als Botschafter beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomat beendet zum Monatsende seinen Dienst. Es sei für ihn "eine unverdiente Auszeichnung und besondere Ehre" gewesen, sein Land gegenüber der katholischen Kirche vertreten zu dürfen.
Dass er selbst Katholik sei, sei an vielen Stellen von Vorteil, manchmal aber auch nachteilig gewesen. "Es ist sehr wichtig, dass man sich selber aufmerksam beobachtet, um zu vermeiden, dass man in problematische Befangenheiten gerät", sagte der Diplomat, der zuvor unter anderem Völkerrechtsberater sowie Sonderbeauftragter der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan war.
Persönlich von Papst Franziskus verabschiedet
Koch hatte sich jüngst persönlich von Papst Franziskus verabschiedet. "Ich glaube, man kann sagen, dass die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und speziell diesem Papst und unserem Land, der Bundesrepublik Deutschland, außergewöhnlich positiv und bestimmt von gegenseitiger hoher Wertschätzung sind", sagte der Diplomat mit Blick auf dieses letzte Gespräch. Es hätte ihn natürlich sehr gefreut, wenn Franziskus in seiner Amtszeit nach Deutschland gereist wäre, aber jedes Land würde sich über einen solchen Besuch freuen und der Papst habe einen sehr vollen Terminkalender.
Kochs Nachfolger soll laut inoffiziellen Meldungen Bernhard Kotsch werden, bisher Koordinator der Nachrichtendienste im Bundeskanzleramt in Berlin. Kotsch werde seinen Dienst im Spätsommer mit einem Antrittsbesuch beim Papst beginnen, hieß es.
