Die Schau ist ab dem 29. Juni zu sehen, gab der Landschaftsverband Rheinland (LVR) am Dienstag in Pulheim bekannt.
Die Besucher erwartet ein Rundgang durch die Klostergeschichte. "Durchbrochen wird das immer wieder von historischen Spotlights, die besondere Themen aufgreifen", erklärte Wissenschaftsvolontär Markus Jansen.
Historische Aspekte und ihre Relevanz für heute
Es werde versucht, historische Aspekte und ihre Relevanz für heute herauszustellen. Dazu gehörten etwa der Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie die Themen Freiheit und Unfreiheit.
Die Ausstellung ist multimedial und so barrierefrei wie möglich gestaltet. Es gibt Beiträge auf Videowänden, zum Anhören und ein Reliefporträt eines Abts, das sich auch Menschen mit Sehbehinderung ertasten können.
Für Kinder sind die Epochen der Abteigeschichte in Comics dargestellt, die über die gesamte Ausstellung verteilt zu finden sind. Für Interessierte ist zudem eine Festschrift zur Abteigeschichte geplant.
Eines von drei Kernprojekten des Jubiläumsjahres
Die Schau ist laut LVR eines von drei Kernprojekten des Jubiläumsjahres. "Das ist einmal die Ausstellung hier, dann die neu aufgearbeitete NS-Gedenkstätte und das Dritte ist der neue Klostergarten", so Jansen.
Zudem seien über 160 Veranstaltungen geplant. Die Kosten der Ausstellung in Höhe von über 300.000 Euro tragen der LVR und die regionale Kulturförderung.
Die Erarbeitung der Schau hat laut Jansen mindestens fünf Jahre in Anspruch genommen, zuletzt unter Projektleitung von Bettina Lambertz. Der Eintritt soll für die Dauer des Jubiläumsjahres 2024 frei bleiben. Vorerst ist das Projekt für zehn Jahre angesetzt.
Ereignisreiche Geschichte
Die Abtei Brauweiler blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Im Jahr 1024 gegründet, hoben französische Besatzer das Benediktinerkloster 1802 auf und richteten dort zunächst eine Bettleranstalt ein. Von 1815 bis 1969 wurde die Abtei als Arbeitshausgenutzt und zwischen 1933 und 1945 als NS-Lager.
Zu den berühmtesten Gefangenen dieser Zeit gehörte im Jahr 1944 der ehemalige Kölner Oberbürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer. Zwischen 1969 und 1978 war die Abtei ein Krankenhaus. Heute fungiert sie als Bildungseinrichtung, aber auch wichtiges Kulturdenkmal.