"Es heißt, Nelson Mandela wünschte sich, dass Ramaphosa ihm als Präsident nachfolgt. Nach seiner Rede verstehen wir, weshalb", heißt es in einer Aussendung des bischöfliche Parlamentsbüros (CPLO) vom Montag.
In seiner ersten "Rede zur Lage der Nation" hatte Ramaphosa Freitagabend einen "Neuanfang" für das krisengebeutelte Land versprochen. "Unsere Nation steht an einem historischen Wegpunkt, an dem die Menschen durch ihre Überzeugung begonnen haben, dem Land eine neue Richtung zu geben", so der neue Staats- und Regierungschef im Kapstadter Parlament.
Den Bischöfen zufolge hat kein Präsident seit Beginn der Demokratie 1994 den Mut aufgebracht, eine "neue Richtung" für Südafrika durchzusetzen. Dies sei ein Eingeständnis, dass das Land einem Tiefpunkt entgegensteuere.
"Weder korrupt noch kompromittiert"
"Ramaphosas Worte und Taten lagen nicht im Widerspruch - anders als bei seinem Vorgänger Jacob Zuma, der über gute Regierungsführung sprach und den Staat zugleich an seine Geschäftspartner verkaufte." Nach Einschätzung der Bischöfe ist Ramaphosa weder "korrupt noch kompromittiert". Lob äußerten sie zudem über die Ankündigung, das unverhältnismäßig große Kabinett zu verkleinern.
Ramaphosa, ein früherer Gewerkschaftsführer und Großunternehmer, hatte am Donnerstag den Amtseid abgelegt. Sein umstrittener Vorgänger Jacob Zuma war kurz zuvor vom regierenden "Afrikanischen Nationalkongress" (ANC) nach zahlreichen Korruptionsskandalen abberufen worden. Er steht im Verdacht, seinen Geschäftspartnern und Kindern zu Millionen aus der Staatskasse verholfen zu haben.