Feuerspuckende Teufel, im Funkenregen tanzende Dämonen, wilde Trommel-Ektasen: Bis zu 33.000 Zuschauer genossen allein in der Hauptstadt Palma das Spektakel aus Feuer und Funken, das in mehreren Ortschaften der Insel stattfindet.
Rund 270 als Teufel und Dämonen verkleidete Personen tanzten und hüpften unter Begleitung von Trommlergruppen unter einem Feuer- und Funkenregen. Das Stadtfest findet zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua (um 1195-1231) sowie des Heiligen Sebastian (gestorben um 288) statt.
Bei dem wilden Spektakel tanzen und toben die Menschen dicht gedrängt im Funkenregen, Feuerspucker pusten Flammenwolken über die Köpfe der Menschen und Trommler machen einen Höllenlärm.
Private Pyrotechnik ist tabu
Was auf den ersten Blick an deutsche Silvesterbilder erinnern mag, hat nichts damit zu tun. Böller und Raketen sind tabu und private Pyrotechnik ist streng verboten. Verletzungen gibt es selten.
Insgesamt neun Dimonis-Gruppen mit etwa 500 Mitwirkenden zogen durch die Innenstadt von Palma, wie die "Mallorca Zeitung" berichtete. Mit dabei war auch der feuerspeiende Stadtdrache "Drac de na Coca". Mehr als 180 Kilogramm Feuerwerk-Material wird bei solchen Umzügen abgebrannt.
Beim letzten Correfoc 2020, also vor drei Jahren - vor der Corona-Pandemie - kamen rund 40 000 Zuschauer zu dem rund zweistündigen Feuerlauf. Die Dimonis sind fester Bestandteil der winterlichen Patronatsfeste, die im Januar auf der ganzen Insel stattfinden.
Heidnische wie auch religiöse Tradition
Die Tradition der mallorquinischen Feuerteufel hat Historikern zufolge sowohl heidnische wie auch religiöse Ursprünge. Der Teufel gilt vor allem als Gegenspieler des Heiligen Antonius, der im ländlichen Mallorca als Schutzpatron der Nutztiere verehrt wird.
Schon seit dem 18. Jahrhundert wird auf der spanischen Mittelmeerinsel zu seinem Fest ein Tanz zwischen der Teufelsfigur und dem Heiligen inszeniert. Bei den Festumzügen wurden in diesem Jahr wieder mehr als 180 Kilogramm Feuerwerk-Material abgebrannt.
