Dazu hätten sich die Verantwortlichen entschlossen, sagte der theologische Leiter der Einrichtung, Franz Haringer, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Um 16.00 Uhr werde in der Pfarrkirche Sankt Oswald beim Jahresabschlussgottesdienst des Verstorbenen gedacht. Am Neujahrstag finde nach guter bayerischer Tradition um 17.00 Uhr ein Sterberosenkranz statt.
Ehrenbürgerwürde von Marktl
Laut Haringer bleibt es nun weiter "unsere ehrenvolle Aufgabe", den Lebensweg von Benedikt XVI. und sein theologisches Vermächtnis zu bewahren. "Wir sind überzeugt, dass sein Leben, Glauben und Denken für die Gläubigen wie für alle fragenden Menschen eine Vielzahl von Impulsen bereithält", schreibt er auf der Internetseite der Einrichtung.
Zugleich fügt er den Wunsch hinzu, den Ratzinger 1969 in einem Beitrag "Was kommt nach dem Tod?" so formuliert hat: "Unsterblichkeit hat nach christlichem Glauben fundamental mit der Liebe zu tun. Das allein Ewige ist die Liebe; als Liebe ist Gott Ewigkeit. Und seine Liebe wiederum ist des Menschen Ewigkeit, im Geliebtsein von der ewigen Liebe ist er unvergänglich aufgehoben."
Im Jahr 2006 als Papst besucht
In dem Gebäude am Marktplatz 11 erblickte Joseph Ratzinger am 16. April 1927, einem Karsamstag, das Licht der Welt. Er war das dritte von drei Kindern des Gendarmen Joseph Ratzinger. Um 4.15 Uhr kam dessen Frau in der Dienstwohnung mit dem Sohn nieder. Gut vier Stunden später wurde der Bub auf den Namen "Joseph Aloisius" getauft.
Schon 1997 als Kurienkardinal erhielt Ratzinger die Ehrenbürgerwürde von Marktl. Bei seiner Reise nach Bayern 2006 besuchte er auch die Marktgemeinde.
Der etwas über 2.700 Seelen zählende Ort liegt eher abgeschieden. Mit der Wahl Ratzingers zum Papst geriet er zeitweise in größeres Rampenlicht. Das schlug sich in Besucherzahlen und reger Geschäftstätigkeit der dortigen Händler nieder. Seit der Eröffnung des Papstgeburtshauses 2007 kamen in den ersten zehn Jahren 175.000 Besucher. Seit dem Rücktritt von Benedikt XVI. 2013 pendelte sich die Gästezahl vor Corona auf gut 7.000 jährlich ein.