Lieder aus den "Goldenen Zwanzigern" sind für den Sänger Max Raabe auch heute immer noch attraktiv. "Es waren einfach hervorragende Texter und Komponisten. Der Humor ist zeitlos. Ob man will oder nicht, lacht man an derselben Stelle oder ist gerührt wie zur Entstehungszeit der Stücke", sagte der Entertainer der Schweriner Volkszeitung (Dienstag).
Einige Lieder von jüdischen Künstlern
Viele Hits der damaligen Zeit seien von jüdischen Künstlern wie Friedrich Hollaender, Fritz Rotter, Walter Jurmann oder Robert Gilbert geschrieben worden, so der 61-Jährige. Es gäbe allerdings auch schwächere Stücke.
"Der Vorteil ist, dass man aus der großen Distanz heraus sich nur die Rosinen herauspicken kann. Also die Stücke, die etwas erzählen, rührend oder lustig sind."
"Ich war Messdiener und Pfadfinder"
Raabe, der aktuell mit seinem Orchester das Album "Mir ist so nach Dir" veröffentlicht hat, wuchs als Jugendlicher mit moderner Musik auf. "Das war mir ganz vertraut. Ich war Messdiener und Pfadfinder. Einmal im Jahr gab es einen bunten Abend, wo unter anderem Sketche aufgeführt worden sind."
Und weiter erzählt er: "Ich habe da den Hochzeitszylinder meines Vaters aufgesetzt und mit einem Freund am Klavier den alten Schlager 'Mein Papagei frisst keine harten Eier' gesungen. Keiner weiß, was mich da geritten hat."