Der Papst hielt sich von Dienstag bis Freitag in der Demokratischen Republik Kongo auf, anschließend reiste er weiter in den Südsudan, wo seine Reise an diesem Sonntag zu Ende geht.
"Solidarität mit Vertriebenen" bewiesen
Im Südsudan habe Franziskus bei einem Treffen "Solidarität mit Vertriebenen" bewiesen, berichtet das "Catholic Radio Network".
Erneut habe er sich in einem "kraftvollen und aufrichtigen Appell" für ein Ende des Konflikts und die Rückkehr von Binnenflüchtlingen ausgesprochen. Laut dem Staatssender SSBC brachte er Südsudans führende Politiker dazu, "über die Herausforderungen nachzudenken".
Einer der anwesenden Gouverneure der zehn Bundesstaaten sagte dem Sender: "Wir haben die Hoffnung, dass unsere Bürger von jetzt an in Frieden leben."
Auch "France24" berichtet von dem "leidenschaftlichen Alarmschrei" des Papstes an Südsudans Anführer. Er habe sich für die Würde der Konfliktvertriebenen eingesetzt, hieß es. "Papst Franziskus hat versucht, das seit langem leidende Volk des Südsudans zu trösten", berichtet der Sender "Africanews".
Dabei habe er unter anderem auf das Schicksal von Frauen in der jüngsten Nation Afrikas aufmerksam gemacht, die sexueller Gewalt und der höchsten Müttersterblichkeitsrate der Welt ausgesetzt seien. Die BBC spricht von einer "beispiellosen Reise in das kriegsgebeutelte Land".
Gegen Korruption ausgesprochen
Kritischer fällt das Urteil der kenianischen Wochenzeitung "The East African" aus. So "entschieden" die Botschaften an die Eliten des Südsudans und des Kongos auch gewirkt haben mochten, habe Papst Franziskus "heikle" Themen ausgespart. Im Südsudan sei dies die Organisation von Wahlen gewesen. Bisher fand im 2011 unabhängig gewordenen Land noch keine Präsidenten- oder Parlamentswahl statt. Ob der mehrfach verschobene und für Dezember 2024 geplante Urnengang tatsächlich stattfindet, ist fraglich.
An seinem ersten Ziel, Kongos Hauptstadt Kinshasa, sprach sich Franziskus gegen Korruption aus. "Das war das einzige Mal, dass der Papst ein Thema aufgriff, das in der DR Kongo als kontrovers angesehen wird", schreibt "East African". Der Papst habe es versäumt, den diplomatischen Streit mit dem Nachbarland Ruanda anzusprechen, so die Wochenzeitung. Ruandas Regierung steht im Verdacht, die Rebellen im Ostkongo zu unterstützen.
Mit dem Thema beschäftigte sich laut dem kongolesischen Staatsfunk RTNC auch die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) bei ihrem Krisentreffen am Samstag in der burundischen Hauptstadt Bujumbura. In ihrer gemeinsamen Erklärung fordern Ostafrikas Staats- und Regierungschefs eine "sofortige Waffenruhe" für den Ostkongo.