Mehr als 60 Priesterweihen in Slowakei und Tschechien

Hier wachsen die Berufungen heran

Deutschland mit seinen 20 Millionen Katholiken und 61 Nachwuchspriestern blickt sehnsüchtig Richtung Slowakei und Tschechien. Denn in beiden Ländern zusammen werden bei wesentlich weniger Gläubigen genau so viele Priester geweiht.

 (DR)

In der Slowakei und in Tschechien werden in diesen Wochen mehr als 60 katholische Priester neu geweiht. Wie die Presseagentur Kathpress am Dienstag unter Berufung auf kirchliche Statistiken meldet, werden in der Slowakei allein im Juni 51 römisch-katholische und griechisch-katholische Kandidaten geweiht. Die Tschechische Bischofskonferenz verzeichnet für die Tage rund um den traditionellen Weihetermin zum Apostelfest "Peter und Paul" (29. Juni) landesweit 13 Weihen.

In der Slowakei führt die Bischofskonferenz 22 Priesterweihen im römischen Ritus an, die meisten davon in der Erzdiözese Kosice (Kaschau, 6) und in den Diözesen Nitra und Banska Bystrica (je 5). Hinzu kommen 12 Priesterweihen slowakischer Ordensmänner. Für die mit Rom verbundene griechisch-katholische Kirche werden 17 Weihekandidaten angezeigt.

Gründe: dörfliche Struktur und die große Arbeitslosigkeit

Im Vergleich überragt die griechisch-katholische Kirche in der Slowakei mit 17 Priesterweihen bei insgesamt 207.000 Gläubigen (gemäß der Volkszählung von 2011) die römisch-katholische mit 34 Priesterweihen bei 3,35 Millionen Gläubigen bei weitem. Als Gründe dafür werden die dörfliche Struktur und die große Arbeitslosigkeit im ostslowakischen Kernland der griechisch-katholischen Kirche und ihre tiefe Verwurzelung in der Bevölkerung angeführt. Zudem wird auf die Wiedergeburt der Kirche nach Verbot und Verfolgung zur Zeit des Kommunismus sowie auf das Fehlen des Pflichtzölibats hingewiesen.

Gerade in den Familien der griechisch-katholischen Priester wachsen neue Berufungen heran. In Tschechien listet das Pressezentrum der Bischofskonferenz für den Juni-Termin 13 Priesterweihen auf. Davon finden drei in der böhmischen Kirchenprovinz Prag statt, die übrigen in der weniger entkirchlichten mährisch-schlesischen Kirchenprovinz Olomouc (Olmütz).

Mit Blick nach Deutschland

Im Vergleich dazu hat die katholische Kirche in Deutschland Nachwuchsprobleme. 2018 werden voraussichtlich 61 Priester geweiht. Die Gesamtzahl der Geistlichen sank in den letzten 20 Jahren auf derzeit knapp 14.000.

2016 sind knapp 60 Prozent der rund 82 Millionen Deutschen Christen. Der römisch-katholischen Kirche gehören 23,6 Millionen, der Evangelischen Kirche 21,9 Millionen Menschen an. Dazu kommen Angehörige evangelischer Freikirchen (rund 292.000), orthodoxer Kirchen (etwa 2 Millionen) sowie anderer christlicher Kirchen und Gemeinschaften (über 559.000).


Quelle:
KNA