Weltweit sind mittlerweile mehr als 84 Millionen Menschen auf der Flucht vor Gewalt, Unsicherheit und Folgen des Klimawandels. Das geht aus einem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor. Demnach setzte sich ein steigender Trend fort. Zuletzt hatten die Vereinten Nationen die Zahl von 82,4 Millionen Flüchtlingen für Ende 2020 angegeben.
Menschenrechtsverletzungen
Als Ursache nannte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Hinzu kämen Folgen der globalen Klimaveränderung und immer schwierigere Bedingungen in vielen Ländern, die Vertriebene beherbergten.
Meiste Geflüchtete auf afrikanischem Kontinent
Fast 51 Millionen Menschen leben laut UN-Angaben als Binnenvertriebene. Ein großer Teil der neuen Vertreibungen in der ersten Hälfte des Jahres ereignete sich in Afrika, wo 1,3 Millionen Menschen in der Republik Kongo und 1,2 Millionen in Äthiopien ihre Heimat verlassen mussten. Auch Gewalt in Myanmar und Afghanistan trieb viele im eigenen Land in die Flucht. Ebenso wuchs die Zahl derjenigen, die im Ausland Schutz suchten.
Friedensforderungen
Grandi verlangte von der internationalen Gemeinschaft mehr Bemühungen um Frieden. Zugleich müsse sie Mittel für die Vertriebenen und ihre Aufnahmeländer bereitstellen. Gemeinschaften und Staaten mit den geringsten Ressourcen schulterten noch immer die größte Last bei der Versorgung der Flüchtlinge, betonte Grandi.