Man werde verhindern, dass die Menschen aus Honduras, Guatemala und El Salvador auf ihrer Reise zu Schaden kommen, sagte Andrés Manuel López Obrador am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten in Mexiko-Stadt. Zugleich forderte er von der US-Regierung, der Weltbank und der Interamerikanischen Entwicklungsbank, Geld für die wirtschaftliche Entwicklung der mittelamerikanischen Staaten zur Verfügung zu stellen.
Am Montag waren im Süden des Landes nach Angaben der mexikanischen Einwanderungsbehörde 371 Mitglieder einer Migrantenkarawane festgenommen worden. Entgegen Berichten der Betroffenen erklärte die Innenministerin Olga Sánchez Cordero, keiner sei bei dem Einsatz verletzt worden. Man erwarte, dass die Menschen die Gesetze Mexikos respektieren und sich bei der Einreise registrieren lassen.
Abschiebungen bisher unklar
Bislang ist unklar, ob die mutmaßlich illegal eingereisten Migranten abgeschoben werden. Menschenrechtler kündigen Untersuchungen an.
Nach dem Polizeieinsatz löste sich die Karawane am Dienstag in kleine Gruppen auf. Einem Bericht der Zeitung "El Heraldo de México" zufolge sind zahlreiche Migranten auf einem Güterzug weitergereist, der unter dem Namen "die Bestie" bekannt ist. In den vergangenen Jahren hatten die Menschen auf der Flucht den Zug gemieden, weil die Reise extrem gefährlich ist.
Die Karawane ist eine von sechs, die sich derzeit auf dem Weg von Mittelamerika Richtung USA befinden. Nach Angaben des mexikanischen Innenministeriums sind etwa 6.000 Frauen, Männer und Kinder unterwegs. Seit Oktober vergangenen Jahres haben sich mehr als 10.000 Menschen aus Mittelamerika auf den Weg gemacht. Viele warten nun an der US-Grenze darauf, dass ihr Einreiseantrag bearbeitet wird. Andere sind in ihre Heimat zurückgekehrt oder haben in Mexiko Arbeit gefunden.