Das sagte Keltek dem Kölner "Stadt-Anzeiger" (Freitag). Etwa ein Drittel aller Kinder im bevölkerungsreichsten Bundesland habe einen Migrationshintergrund.
Für die deutschen Kinder einfacher?
"Sie sprechen zum Beispiel türkisch, russisch, polnisch. Für die deutschen Kinder wäre es einfacher, sie würden diese Sprachen erlernen. Und die Kinder mit Migrationshintergrund hätten mehr Zeit, sich auf das Deutsche zu konzentrieren". Für Kinder, die ohnehin zweisprachig aufwachsen, wäre es besser, diese Kenntnisse zu vertiefen, so Keltek: "Dann fällt ihnen später auch das Englische leichter".
Schulministerin Gebauer gegen den Vorschlag
Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) lehnt unterdessen den Vorschlag ab, an Grundschulen Türkisch statt Englisch zu unterrichten. "Englisch ist und bleibt die zentrale Fremdsprache, die eine weltweite Kommunikation ermöglicht" sagte sie am Freitag in Düsseldorf.
"Der Vorschlag des Vorsitzenden des Landesintegrationsrats schießt über das Ziel hinaus", so Gebauer. Aufgrund seiner internationalen Bedeutung bleibe Englisch an allen Grund- und weiterführenden Schulen verpflichtend. Zudem gebe es bereits ein breites Angebot an herkunftssprachlichem Unterricht, darunter in Türkisch oder Polnisch.
Keltek verteidigte seinen Vorstoß. Es gehe nicht um das Türkische, sondern um die Lebensrealitäten der Kinder. "Welchen Sinn ergibt es, siebenjährigen Kindern Englisch beibringen zu wollen, wenn sie diese Sprache nur aus dem Fernsehen kennen?" Er forderte, die Potenziale der Gesellschaft nicht brachliegen zu lassen. Auch deutsche Kinder profitierten davon, die Herkunftssprachen ihrer Mitschüler zu erlernen.