Meuthen distanziert sich vom Aufruf zum Kirchenaustritt

"Rein persönliche Sicht"

AfD-Co-Chef Jörg Meuthen hat sich vom Aufruf seines Vorstandskollegen Armin Paul Hampel zum Kirchenaustritt distanziert.

Jörg Meuthen, AfD, verlässt im Zusammenhang mit Antisemitismus-Vorwürfe gegen den AfD-Abgeordneten Gedeon die Landtagsfraktion. / ©  Daniel Maurer (dpa)
Jörg Meuthen, AfD, verlässt im Zusammenhang mit Antisemitismus-Vorwürfe gegen den AfD-Abgeordneten Gedeon die Landtagsfraktion. / © Daniel Maurer ( dpa )

"Die Frage der Mitgliedschaft, des Beitritts wie des Austritts zu einer christlichen Religionsgemeinschaft ist aus meiner Sicht eine rein persönliche und sollte nicht Gegenstand politischer Aufrufe sein", sagte Meuthen am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Stuttgart. Hampel hatte beim Parteitag in Köln die AfD-Mitglieder zum Austritt aufgefordert: "In dem Verein sollte keiner von uns mehr Mitglied sein", hatte er erklärt.

Abschaffung der Staatsleistungen soll auf den Prüfstand

Ernsthaft geprüft werden muss laut Meuthen die Abschaffung der Staatsleistungen an die Kirchen. Zugleich räumte er ein, die als Folge von Enteignungen festgelegten Zahlungen seien "historisch begründet und rechtlich klar geregelt". Normativ seien sie indes "nicht mehr hinreichend begründet". Zugleich äußerte Meuthen seine "tiefe Enttäuschung" über "indiskutable und unhaltbare jüngere politische Einlassungen" von Kirchenrepräsentanten über die AfD.

Die 1993 veröffentlichte Doktorarbeit des Volkswirtschaftlers trägt den Titel: "Die Kirchensteuer als Einnahmequelle von Religionsgemeinschaften: eine finanzwissenschaftliche Analyse".


Quelle:
KNA