Blume habe "offenbar vergessen, dass es seine Aufgabe ist, Antisemitismus zu bekämpfen, nicht ihn zu 'mögen'", zitiert der israelische Sender "Arutz Scheva" aus dem Bericht, der nach Angaben des Wiesenthal-Zentrums am Dienstag (Ortszeit) in Los Angeles veröffentlicht werden soll.
Blume habe antijüdische Tweets geliked
Blume wird demnach vorgeworfen, in Beiträgen in sozialen Netzwerken Zionisten mit Nazis verglichen und "antijüdische, israelfeindliche und verschwörerische Twitter-Accounts" mit Likes versehen zu haben. Er erklärte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), er werde seit seinem Amtsantritt 2018 "rechtsextremem Trolling" ausgesetzt. Als Beispiel nannte er einen in Deutschland und Israel für die "Jerusalem Post" arbeitenden Journalisten.
Blume hat sich nach eigenem Bekunden bereits mit den Israelitischen Religionsgemeinschaften Baden und Württemberg sowie der Generalkonsulin von Israel, Carmela Shamir, abgestimmt. Er sieht keine Veranlassung, "meinen bisherigen Äußerungen noch etwas hinzuzufügen".
Kommentare, die den Holocaust verharmlosen
Im Blick auf die Deutsche Welle und jüngste Vorwürfe antijüdischer Kommentare des arabischen Dienstes des Senders schrieb das Zentrum laut Bericht, "der Gestank des Antisemitismus" habe die Deutsche Welle erreicht. Arabischen Mitarbeitern des Senders werden ferner Holocaust-verharmlosende Kommentare vorgeworfen. Die Deutsche Wlle erklärte auf Anfrage, man wolle den Vorgang nicht kommentieren.
Der deutsche Auslandssender hatte vor kurzem eine unabhängige externe Untersuchung zu den Vorwürfen eingeleitet. Sobald deren Ergebnisse vorlägen, müsse man sich möglicherweise von Mitarbeitern und "von einigen Distributionspartnern trennen", hatte Intendant Peter Limbourg angekündigt.
Ebenfalls auf der Liste sind laut israelischen Medienberichten von Dienstag die britische BBC und der britische Konzern Unilever, dessen Tochtergesellschaft "Ben & Jerry's" angekündigt hatte, nach Auslaufen von Verträgen Eiscreme nicht weiter in jüdischen Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland zu verkaufen.
Mit der Liste benennt das Zentrum jährlich die nach seiner Einschätzung zehn weltweit schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres.