Die neue Realität werde geprägt "durch den teuflischen Versuch" Russlands, die Stärke des Rechts durch das Recht des Stärkeren zu ersetzen, erklärte er in dem Blog "Kreuz-und-quer.de" der Konrad-Adenauer-Stiftung. "Wir stehen an einem Scheideweg", so der Essener Bischof.
Hoher Preis
Das Recht des Stärkeren zu akzeptieren, würde aber bedeuten, dass "wir Unantastbarkeiten, und damit auch unser gesamtes Verständnis von Würde, Freiheit und Gerechtigkeit, infrage stellen", so Overbeck.
Zugleich werde die Entscheidung, für die Stärke des Rechts einzutreten, für viele Menschen einen hohen Preis haben. "Es wäre falsch, das zu verschweigen", betonte der Militärbischof. Die Gesellschaft stehe deshalb in der Pflicht, "soziale Härten abzufedern und alle Instrumente institutionalisierter Solidarität zu nutzen und zu stärken, die uns zur Verfügung stehen".