Militärbischof Overbeck warnt vor Recht des Stärkeren

"Teuflischer Versuch"

Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine dazu aufgerufen, "entschlossen für die Stärke des Rechts" einzutreten – auch wenn das für manche einen hohen Preis habe.

Rettungskräfte arbeiten in den Trümmern eines Gebäudes, das durch einen tödlichen russischen Raketenangriff in Winnyzia, Ukraine, beschädigt wurde. / © Efrem Lukatsky (dpa)
Rettungskräfte arbeiten in den Trümmern eines Gebäudes, das durch einen tödlichen russischen Raketenangriff in Winnyzia, Ukraine, beschädigt wurde. / © Efrem Lukatsky ( dpa )

Die neue Realität werde geprägt "durch den teuflischen Versuch" Russlands, die Stärke des Rechts durch das Recht des Stärkeren zu ersetzen, erklärte er in dem Blog "Kreuz-und-quer.de" der Konrad-Adenauer-Stiftung. "Wir stehen an einem Scheideweg", so der Essener Bischof.

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Lars Berg (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Lars Berg ( KNA )

Hoher Preis

Das Recht des Stärkeren zu akzeptieren, würde aber bedeuten, dass "wir Unantastbarkeiten, und damit auch unser gesamtes Verständnis von Würde, Freiheit und Gerechtigkeit, infrage stellen", so Overbeck.

Zugleich werde die Entscheidung, für die Stärke des Rechts einzutreten, für viele Menschen einen hohen Preis haben. "Es wäre falsch, das zu verschweigen", betonte der Militärbischof. Die Gesellschaft stehe deshalb in der Pflicht, "soziale Härten abzufedern und alle Instrumente institutionalisierter Solidarität zu nutzen und zu stärken, die uns zur Verfügung stehen".

Militärseelsorge

Nach dem Soldatengesetz hat jeder Soldat und jede Soldatin Anspruch auf Seelsorge und ungestörte Religionsausübung.

Bislang leisten in der Bundeswehr die evangelische und die katholische Kirche sowie die jüdische Gemeinschaft eine vertraglich vereinbarte Militärseelsorge für die Soldaten und deren Angehörige.

Soldaten der Bundeswehr / © Daniel Reinhardt (dpa)
Soldaten der Bundeswehr / © Daniel Reinhardt ( dpa )
Quelle:
KNA
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