Ministerpräsident Weil dankt Kirche für klare Kante gegen Populismus

Aktive Positionierung gegen Hetze

Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität sind für Niedersachsens Noch-Ministerpräsident Stephan Weil die Grundpfeiler der katholischen Kirche. Er lobt sie jetzt für ihren Beitrag zur Stärkung der Demokratie.

Stephan Weil / © Michael Matthey (dpa)
Stephan Weil / © Michael Matthey ( dpa )

Der scheidende niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die katholische Kirche für ihren Einsatz gegen Populismus und für Demokratie gelobt.

"Als Wertegemeinschaft, die sich auf Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität gründet, hat sie eine große Verantwortung, für eine offene, friedliche und demokratische Gesellschaft einzustehen", schrieb er in einem Grußwort zur Jahrestagung der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) in Hannover. Er sei der Kirche sehr dankbar, dass sie Halt und Orientierung gebe und sich aktiv gegen populistische Hetze positioniere.

Symbolbild Journalistin mit Mikrofon / © Adam Radosavljevic (shutterstock)
Symbolbild Journalistin mit Mikrofon / © Adam Radosavljevic ( shutterstock )

Weil würdigte außerdem die freie und unabhängige Presse als Grundpfeiler der Demokratie. Sie sorge "gerade in Zeiten von Fake News, Manipulation und Verschwörungstheorien" für Transparenz, kläre auf und ermögliche auf Fakten basierende Debatten. 

Journalismus sei "unverzichtbar für eine offene und informierte Gesellschaft". Die Frage, wie man Demokratie schützen und stärken kann, sei "aktueller denn je" - gerade in Zeiten von "zunehmender Polarisierung, wachsender Desinformation und populistischer Strömungen".

Studientag "Demokratie in Gefahr - was tun?"

Im Mittelpunkt der GKP-Jahrestagung bis Samstag in Hannover steht ein Studientag zum Thema "Demokratie in Gefahr - was tun?". Zu Gast sind unter anderem Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert und die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sowie der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer und Hannovers evangelischer Landesbischof Ralf Meister.

Bischof Heiner Wilmer / © Michael Althaus (KNA)
Bischof Heiner Wilmer / © Michael Althaus ( KNA )

Mit ihren rund 550 Mitgliedern versteht sich die 1948 gegründete GKP als Netzwerk christlicher Menschen, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.

Weil hatte am Dienstag angekündigt, nach zwölf Jahren im Amt im Mai zurückzutreten. Auch als Landesvorsitzender der SPD Niedersachsen will der 66-Jährige nicht erneut kandidieren. Sein Nachfolger soll der bisherige Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) werden.

Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP)

Die Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) ist ein Zusammenschluss von aktuell rund 520 Medienschaffenden. Sie versteht sich als Netzwerk von Katholikinnen und Katholiken, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.

Der Verband wurde 1948 gegründet als eine Art Schulterschluss der verbleibenden katholischen Publizisten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auf christlicher Grundlage will er zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit beitragen.

Die Bedeutung von professionellem Journalismus ist hoch / © Frank Molter (dpa)
Die Bedeutung von professionellem Journalismus ist hoch / © Frank Molter ( dpa )
Quelle:
KNA