Erwartet werden auch neue Fallzahlen zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt durch Priester und Kirchenmitarbeiter. Die Kommission wird auch über den Stand der Aufarbeitung in mehreren Missbrauchsfällen informieren.
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier arbeitet seit Sommer 2021. Sie soll Fälle sexuellen Missbrauchs und sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Schutzbedürftige in der Diözese erheben, den Umgang des Bistums mit Tätern und Betroffenen untersuchen und Strukturen ausmachen, die Missbrauch begünstigten. Darüber hinaus spricht sie Empfehlungen für Änderungen aus.
Historische und psychologische Studien
Im Auftrag der Kommission arbeiten Wissenschaftler der Universität Trier an zwei Studien: eine historische und eine psychologische. Vor einem Jahr veröffentlichten sie einen ersten Teilbericht zur Amtszeit des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein (1967-1981). Der Bericht weist Stein Fehler nach, weil er vor allem die Institution Kirche geschützt habe.
Ein erster Zwischenbericht der Kommission vom August 2022 sprach von bis dahin bekannten 513 Betroffenen und 195 Beschuldigen. Der Aufarbeitungskommission gehören sieben Mitglieder an. Ihr Sprecher ist der frühere rheinland-pfälzische Justizminister Gerhard Robbers.