Missbrauchsdebatte in Venezuela setzt Kirche unter Druck

Vertuschung und Schweigen erzeuge neue Opfer

Sie wurden bereits wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt, trotzdem werden diese Priester in Venezuela wieder eingesetzt. Mehrere Verbände kritisieren, dass durch Vertuschung und Schweigen der Taten es zu weiteren Opfern komme.

Kathedrale von Caracas  / © casa.da.photo (shutterstock)
Kathedrale von Caracas / © casa.da.photo ( shutterstock )

Nach einem Bericht der "Washington Post" über die Wiedereinsetzung von Priestern in Venezuela, die wegen sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilt wurden, fordern zahlreiche Institutionen in dem südamerikanischen Land eine Untersuchung der Vorwürfe. Dazu zählt die Nichtregierungsorganisation Cecodap. Wer Missbrauch verschweige oder vertusche, erzeuge neue Opfer und normalisiere die Aggression.

Kirchenverantwortliche verhielten sich unmoralisch

Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Der Vizepräsident der sozialistischen Regierungspartei PUSV, Diosdado Cabello, der als einflussreichster Politiker hinter Staatspräsident Nicolas Maduro gilt, machte die Spitze der katholischen Kirche direkt verantwortlich. Kardinal Baltazar Porras sei der Chef der katholischen Kirche in Venezuela. Wegen der Unmoral dieser Leute verliere die katholische Kirche ihre Mitglieder an die evangelikalen Kirchen, so Cabello in seiner wöchentlichen TV-Sendung. Porras gilt als einer der schärfsten Kritiker der sozialistischen Regierung in Venezuela.

Die "Washington Post" hatte in dieser Woche über mindestens drei Fälle berichtet, bei denen verurteilte Geistliche wieder im Kirchendienst eingesetzt wurden.

Quelle:
KNA
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