Das katholische Hilfswerk missio ruft anlässlich der Wahlergebnisse in Indien zur Unterstützung von Minderheiten auf.
Christen und andere Minderheiten in Indien bräuchten internationale politische und diplomatische Unterstützung, damit sich ihre Lage nicht verschlechtere, erklärte missio-Präsident Klaus Krämer am Donnerstag anlässlich der indischen Parlamentswahl. Bei den Wahlen in Indien zeichnet sich laut Medienberichten ein deutlicher Sieg des hindunationalistischen Premierministers Narendra Modi und seiner Partei BJP ab.
Polarisierung der Gesellschaft
Es gebe die Botschaft der BJP, nur ein Hindu sei ein guter Inder - das polarisiere die indische Gesellschaft, fügte Krämer hinzu. Zudem gefährde das den säkularen Charakter des Staates und erhöhe so den Druck auf Angehörige anderer Religionen. Es sei wichtig, dass die Bundesregierung und die Wirtschaft in Deutschland ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen nutzten, um mäßigend auf Modi und die BJP einzuwirken.
Hinduistischer Gottesstaat
Muslime und Christen sahen einer Wiederwahl Modis radikaler Hindupartei mit Sorge entgegen. Viele Hindunationalisten streben einen hinduistischen Gottesstaat an, in dem Minderheitsreligionen keinen Platz haben. Seit der Machtübernahme der BJP im Mai 2014 hat die Gewalt von Hinduextremisten gegen religiöse Minderheiten deutlich zugenommen.
Parlamentswahlen in Indien sind aufgrund ihrer Größe ein weltweit einzigartiges Ereignis. Die 900 Millionen Wähler gingen zwischen dem 11. April und 19. Mai in sieben Etappen an die Wahlurnen.