Für 21.00 Uhr sind alle Italiener zu "einem Moment des Gebets für das ganze Land" angehalten. Wer mitmachen will, soll "als Symbol der Verbundenheit und Hoffnung" eine Kerze oder ein weißes Tuch am Fenster anbringen, heißt es in einer Mitteilung der Italienischen Bischofskonferenz.
Die Aktion wird vom katholischen Sender TV2000 begleitet. Via Satellit wird das Gebet der Bischöfe zudem nach Amerika, Afrika und in den Rest Europas übertragen. Bischofskonferenzen in aller Welt haben bereits Beteiligung zugesagt.
Papst will mitbeten
Auch der Papst wird den Rosenkranz von seiner Residenz Santa Marta aus mitbeten. Darüber hinaus veröffentlichte der Vatikan vorab eine Videobotschaft von Franziskus, die kurz vor Beginn der Gebetsaktion im Fernsehen ausgestrahlt werden soll. Darin spricht er von einer "beispiellosen Situation, in der alles in Stocken zu geraten scheint". Die Räume jedes einzelnen seien zurzeit notwendigerweise auf die eigenen vier Wände beschränkt; doch in den Herzen sei stets Platz für die Mitmenschen.
Der Papst mahnte, in dieser Zeit "Nächstenliebe, Verständnis, Geduld und Vergebung zu üben" - vor allem gegenüber den engsten Familienmitgliedern. Das gemeinsame Gebet sei ein gutes Mittel, um "Harmonie zwischen Eltern und Kindern" zu erzeugen. "Stellen Sie sicher, dass niemand verzweifelt an Verlassenheit und Mutlosigkeit", so Franziskus in seiner Botschaft. Alle Gläubigen mögen Gott bitten, die Welt von der Corona-Pandemie zu befreien.
Gegen die Krise singen
Zusätzlich zum landesweiten Gebet will Italien am Freitagmorgen vereint gegen die Krise singen. Zu diesem Zweck übertragen alle Radiosender des Landes, auch Radio Vatikan, um 11.00 Uhr die Nationalhymne "Fratelli d'Italia" (Brüder Italiens). "Unsere Aufgabe ist, das Evangelium der Hoffnung allen nahezubringen - nicht zuletzt durch Musik", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung von Radio Vatikan.