"Daran erinnere ich mich auch dadurch immer wieder, dass ich beim Backen selbst a weng Schöpfer spielen darf - ich schaffe ja aus erst mal unbekömmlichem Korn ein neues Lebensmittel, das der Mensch dann genießen kann", sagt der 53-Jährige, aus der Oberpfälzer Abtei.
Holzmann äußerte sich zum bevorstehenden Erntedankfest am Sonntag. Er sagte: "Erntedank ist bei uns auf dem Land ein sehr präsentes Fest. Für uns Klosterbrüder ist es noch einmal wichtiger - denn unsere Abtei hat vor rund 30 Jahren auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Da ist man der Natur wegen der strengeren Vorgaben etwa zu Gift und Dünger doch mehr ausgeliefert als im konventionellen Bereich."
Sie backen "Nervenkekse"
Im Blick auf Herbst und Winter als beliebte Zeit zum Keksebacken fügte der Mönch hinzu: "Ich rate: ruhig mal etwas Mut bei den Plätzchenzutaten! Wir machen zum Beispiel 'Nervenkekse', da kommen entspannende Gewürze rein: Muskat, Zimt und Nelken. Mit solchen Aromen kann man wild experimentieren. Wenn's nicht schmeckt, merkt man's schon. Wenn doch: Rezept aufschreiben!"
Die Benediktinerabtei Plankstetten ist wegen ihrer ökologischen Landwirtschaft überregional als "grünes Kloster" bekannt. Über ihren Staudenhof mit fünf Mitarbeitern bestellt die Abtei eine Fläche von rund 300 Hektar. Neben dem Anbau von Feldfrüchten gibt es eine Viehhaltung, darunter 350 Schweine, 290 Rinder und Kühe sowie 70 Schafe. Von den Erzeugnissen leben die ein Dutzend Mönche direkt oder indirekt durch den Verkauf, etwa über den Bäckereibetrieb mit zehn Beschäftigten. Gregor Maria Hanke - der Bischof von Eichstätt, auf dessen Gebiet die Abtei steht - stammt aus dem Kloster; er stand ihm von 1993 bis 2006 als Abt vor.