Die serbisch-orthodoxe Kirche hat politische Provokationen im Umfeld von Klöstern im Nordkosovo verurteilt. Bei dem jüngsten Vorfall hätten Unbekannte die Initialen der Kosovarischen Befreiungsarmee UÇK vor einem Kloster von Banjska in den Schnee geschrieben, wie das Bistum Raszien-Prizren am Wochenende mitteilte. Über die Aktion, die Verunsicherung unter den dort lebenden Mönchen ausgelöst habe, habe man die Nato-Truppen und die EU-Mission in Kenntnis gesetzt.
"Wir rufen alle zuständigen Behörden dazu auf, sich verantwortungsvoll um den Schutz des Banjska-Klosters, seiner Bruderschaft und all jener zu kümmern, die an diesem Zufluchtsort spirituellen Trost finden", so der Aufruf der Diözese. Insbesondere appelliere man an internationale Vertreter, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Bereits tödlicher Vorfall am Kloster
Die UÇK hatte im Kosovokrieg (1998/99) im Bündnis mit der Nato gegen serbische Truppen gekämpft und die serbische Provinz in die Unabhängigkeit geführt. Nach dem Krieg wurde die UÇK entwaffnet, derzeit müssen sich aber mehrere Anführer des ultranationalistischen Verbundes wegen Kriegsverbrechen an der serbischen Minderheit vor einem Sondergericht in Den Haag verantworten. Serbien erkennt weiterhin nicht die Unabhängigkeit des Kosovo an.
Nicht zum ersten Mal steht das Kloster von Banjska im Fokus der politischen Spannungen zwischen Serben und Albanern im Kosovo. Im September 2023 hatten sich serbische Extremisten nach einem Überfall auf das Dorf Banjska hinter der Klostermauer verschanzt. Bei dem Gefecht mit Kosovos Sicherheitskräften starben drei Angreifer und ein Polizist.