Bischöfe schlagen Alarm wegen Notlage im Süden von Kolumbien

Mordrate steigt

Kolumbianische Bischöfe zeigen sich besorgt über die humanitäre Notlage im Süden des Landes. Die Mordrate steige. Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Venezuela waren am Wochenende 13 Leichen gefunden wurden.  

Symbolbild: Ein Sturmgewehr  / © Bernd Weissbrod (dpa)
Symbolbild: Ein Sturmgewehr / © Bernd Weissbrod ( dpa )

Der Staat zeige praktisch keine Präsenz, heißt es in einer Erklärung von sechs Bischöfen aus den Diözesen Cauca und Narino, aus der der Sender Caracol am Montag (Ortszeit) zitierte. Die Mordrate steige, die Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen brächten Menschen in Lebensgefahr, so die Bischöfe. Weitere Probleme seien die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen, Korruption, politische Instabilität, die Verschmutzung von Wasser durch illegalen Bergbau sowie Umweltzerstörung durch illegale Abholzung für den Drogenanbau. 

Leichen im Grenzgebiet gefunden

Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Venezuela sind am Wochenende 13 Leichen gefunden worden. Acht Todesopfer wurden nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Semana" auf kolumbianischen Gebiet nahe der Grenzstadt Cucuta entdeckt, weitere fünf auf venezolanischem Staatsgebiet. Die Opfer wiesen demnach Schusswunden und Spuren von Gewaltanwendung auf. 

Örtlichen Medienberichten zufolge soll es zu Kämpfen zwischen rechtsgerichteten Paramilitärs, linken Guerillagruppen sowie regierungsnahen venezolanischen Milizen gekommen sein. Mindestens eines der Opfer soll minderjährig gewesen sein.

Allein 1,66 Millionen Venezolaner

Wegen der katastrophalen politischen und wirtschaftlichen Lage haben inzwischen bis zu fünf Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt, dass bis Ende 2020 mehr als sechs Millionen Venezolaner wegen der Versorgungskrise und staatlicher Repression ihre Heimat verlassen haben werden. Allein die Zahl der Venezolaner in Kolumbien wird auf rund 1,6 Millionen geschätzt. Es ist die derzeit größte Flüchtlings- und humanitäre Krise in Lateinamerika.


Quelle:
KNA
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