Das sagte Milli-Görüs-Generalsekretär Ali Mete am Wochenende der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Großteil der Imame komme aus Deutschland.
"Ich gehe davon aus, dass in einigen Jahren keine Imame mehr aus der Türkei kommen müssen"; dies sei ohnehin nur eine Übergangslösung gewesen, "weil wir in Deutschland einen Imam-Engpass haben", so Mete.
Schon lange findet Ausbildung von Imamen vor Ort statt
Daher bilde man schon seit langem Imame aus; "länger als in der Öffentlichkeit darüber diskutiert wird".
Das Engagement von Vorbetern und Seelsorgern aus der Türkei ist immer wieder Gegenstand von Debatten, insbesondere mit Blick auf die Moscheegemeinden der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib).
Wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unlängst mitteilte, brachte ihr Haus mit der Ditib und der türkischen Religionsbehörde Diyanet eine Vereinbarung auf den Weg mit dem Ziel, die Entsendung von Imamen aus der Türkei in die Ditib-Gemeinden in Deutschland zu beenden.
Rede von "türkischer Organisation" nicht mehr angemessen?
Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) wurde 1967 von Gastarbeitern aus der Türkei in Braunschweig gegründet. Laut Generalsekretär Ali Mete ist die Gemeinschaft inzwischen weltweit aktiv.
In der Bundesrepublik engagierten sich für den Verband meist deutsche Staatsbürger. "Von einer türkischen Organisation zu sprechen, scheint mir daher nicht mehr angemessen", so Mete.
Allerdings fühlten sich viele Mitglieder wegen ihrer Herkunftsgeschichte mit der Türkei verbunden. Der Generalsekretär betonte zugleich: "Wir sind als Religionsgemeinschaft theologisch, personell, finanziell, in jeder Hinsicht unabhängig."