Moskauer Patriarch äußert Mitgefühl mit Opfern

"Opfer unter der Zivilbevölkerung vermeiden"

Der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. hat sich bekümmert über den Krieg Russlands in der Ukraine geäußert. Die russisch-orthodoxe Kirche solle "inständig" für eine baldige Wiederherstellung des Friedens beten.

Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )

Er nehme das durch dieses Ereignis verursachte Leid "mit tiefem Schmerz wahr", sagte der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. am Donnerstag in einer Ansprache, die auf der Website des Patriarchats dokumentiert ist. Weiter heißt es: "Als Patriarch von ganz Russland und Primas der Kirche, dessen Herde sich in Russland, der Ukraine und anderen Ländern befindet, empfinde ich tiefes Mitgefühl mit allen, die von dem Unglück betroffen sind."

Russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.

Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate (shutterstock)
Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate ( shutterstock )

"Betroffenen jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen"

Der Patriarch fordere die Konfliktparteien auf, "alles zu tun, um Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden". Alle Geistlichen und Laien sollten den Betroffenen, "einschließlich Flüchtlingen, Obdachlosen und Menschen ohne Lebensunterhalt, jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen".

Der Moskauer Patriarch erinnerte daran, dass das russische und das ukrainische Volk "eine jahrhundertealte Geschichte verbindet, die auf die Taufe Russlands durch den heiligen Fürsten Wladimir" von Kiew zurückgehe. Er hoffe, dass diese "von Gott geschenkte Gemeinschaft" dazu beitragen werde, jene "Spaltungen und Widersprüche zu überwinden, die zu dem gegenwärtigen Konflikt geführt" hätten.

Kyrill I. gratulierte Putin zum "Tag der Verteidiger des Vaterlandes"

Die gesamte russisch-orthodoxe Kirche solle "inständig" für eine baldige Wiederherstellung des Friedens beten. Gott möge "das russische, das ukrainische und andere Völker beschützen, die durch unsere Kirche geistig vereint" seien, so Kyrill I.

Die russisch-orthodoxe Kirchenführung hatte bislang weitgehend zur Eskalation der Lage an der ukrainisch-russischen Grenze geschwiegen. Für Irritation sorgte dann am Mittwoch eine Äußerung Kyrills I., als er dem "lieben Wladimir Wladimirowitsch" zum "Tag der Verteidiger des Vaterlandes" am 23. Februar ausführlich gratulierte.

Die Ukraine erwähnte er dabei nicht, doch er lobte herzlich jene, "die einen verantwortungsvollen Militärdienst leisten, über die Grenzen ihres Heimatlandes wachen und sich um die Stärkung seiner Verteidigungsfähigkeit und nationalen Sicherheit kümmern".

Quelle:
KNA
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