Moskauer Patriarch unterstützt Vorgehen gegen Wagner-Söldner

"Militärische Konfrontation ist eine Prüfung"

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., hat sich angesichts des mutmaßlichen Aufstands der russischen Wagner-Miliz hinter Kreml-Chef Putin gestellt. Der offene Konflikt in Russland sei ein großes Verbrechen.

Russische Armeeangehörige bewachen die Autobahn mit einem Mannschaftstransportwagen / © AP (dpa)
Russische Armeeangehörige bewachen die Autobahn mit einem Mannschaftstransportwagen / © AP ( dpa )

"Ich unterstütze die Bemühungen des russischen Staatsoberhaupts, Unruhen in unserem Land zu verhindern", hieß es am Samstag in einem schriftlichen Appell Kyrills an die Russinnen und Russen. Das Kirchenoberhaupt rief dazu auf, die nationale Einheit zu bewahren, zu beten sowie Soldaten und einander mit allen Kräften zu helfen.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. beim orthodoxen Dreikönigsfest / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. beim orthodoxen Dreikönigsfest / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

Kyrill I. erwähnte die Wagner-Miliz mit keinem Wort und sprach auch nicht von einem Aufstand. "Die militärische Konfrontation ist eine Prüfung", betonte er stattdessen. "Heute, wenn unsere Brüder an den Fronten kämpfen und sterben und die Feinde alles tun, um Russland zu zerstören, ist jeder Versuch, Zwietracht im Inneren des Landes zu säen, ein großes Verbrechen, für das es keine Entschuldigung gibt."

Söldner in Russland auf dem Vormarsch

Wladimir Putin / © Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP (dpa)
Wladimir Putin / © Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP ( dpa )

Nach Medienberichten sind Söldner der Wagner-Miliz derzeit innerhalb Russlands auf dem Vormarsch. Putin hatte in einer Fernsehansprache von Verrat und einem "Dolchstoß in den Rücken" gesprochen.

Der russisch-orthodoxe Patriarch ist seit vielen Jahren ein wichtiger Verbündeter Putins. In Gottesdiensten forderte Kyrill I. seine Landsleute auf, die russische Armee in der Ukraine zu unterstützen.

Zudem versprach das Kirchenoberhaupt russischen Soldaten, sie würden von all ihren Sünden reingewaschen, wenn sie im Krieg fielen.

Großbritannien, Tschechien, Litauen, Estland, Kanada und die Ukraine haben Kyrill I. auf ihre nationalen Sanktionslisten gesetzt; EU-weite Strafmaßnahmen gegen ihn waren 2022 am Widerstand Ungarns gescheitert.

Quelle:
KNA