DOMRADIO.DE: Zehntausende Besucher kommen nächste Woche in Ihre schöne Stadt. Wie können Sie als Kirchengemeinde helfen, dass diese Großveranstaltung gelingt?
Ludger Picker (Pastoralreferent in der St. Mauritz-Kirchengemeinde): Einen großen Beitrag leisten unsere Gastgeber, die Privatquartiere zur Verfügung stellen. Wir haben über 150 offizielle Quartiere. Zudem haben sich zwei Chöre zusammengetan, um das Programm mitzugestalten.
DOMRADIO.DE: Die Kirchengemeinde St. Mauritz hilft aber nicht nur mit Schlafplätzen und an der Essensausgabe, sondern hat auch eigene Programmpunkte im Angebot. Was haben Ihre Gruppen alles so auf die Beine gestellt?
Picker: Ja, wir haben sehr schöne Programmpunkte. Insgesamt sind bestimmt 200 Leute daran beteiligt. Es gibt zum Beispiel einen Escape-Room mit Leuten der Gemeinschaft Emmanuel. Da muss man Probleme und Rästel lösen, um aus einem Raum zu kommen. Die Jugendzentren haben viel vorbereitet: Es gibt einen Kreuzweg nach Telgte und ein Familientreffen am Aasee und es werden Friedenslichter gebastelt. Das sind alles Veranstaltungen, die aus eigener Initiative auf die Beine gestellt wurden und wo ich versuche, ein bisschen zu koordinieren.
DOMRADIO.DE: Wie ist denn der Stand der Vorbereitungen? Ist schon alles in trockenen Tüchern oder gibt es noch einiges zu tun?
Picker: Es gibt sicher noch einige Betten zu beziehen und Kleinigkeiten zu machen. In den letzten Wochen hat es in den einzelnen Gruppen gebrummt. Eine Gruppe zum Beispiel hat unheimlich kleine Holzscheite, Styropor und Stoffe zusammengesucht. Denn daraus sollen kleine Bibelfiguren gebastelt werden. Besucher können sich eine Bibelfigur aussuchen und dort richtig gestalten. Der ganze Schulplatz am Annette-Gymnasium wird eine riesige Bibellandschaft aus Sand, Holzspänen, einem kleinen See.
DOMRADIO.DE: Welche Bedeutung hat es für Sie, dass der Katholikentag in Münster stattfindet?
Picker: Wir sind mächtig stolz und richtig froh, dass der Katholikentag hier veranstaltet wird. Wir sind auch froh über das Thema: "Frieden schaffen, Frieden suchen." Dem Frieden nacheifern – das ist heutzutage ein wirklich wichtiges Thema. Die ganzen Konflikte auf der Welt, aber auch in der Gesellschaft, die sehr angespannt ist. Dieser Egoismus, diese Maxime, seine Sache durchsetzen, das ist schon sehr stark. Das tut weh. Da ist die Frage: Was können wir als Christen beitragen, Lösungen zu finden? Da freuen wir uns über die großen Podien, über die vielen Gesprächsangebote.
DOMRADIO.DE: Worauf freuen Sie sich als Pastoralreferent am meisten?
Picker: Wir haben ein Programm aufgestellt, ein Forum zum Thema: Wie gehen wir mit Rechtspopulisten um? Welche Verantwortung haben wir Christen? Ich freue mich auf die Gäste; darauf, Menschen zu treffen, die man kennt und über die Kirchenmeile zu gehen. Nächsten Mittwoch ist der Willkommenstag am Domplatz. Wir sind wie kleine Kinder voller Vorfreude.
Das Gespräch führte Tobias Fricke.