Die im Kloster Sankt Maria in Niederviehbach bei Landshut lebende Ordensfrau Konrada Huber ist die mutmaßlich älteste Nonne der Welt. Diesen inoffiziellen Titel führte bisher die italienische Krankenpflegerin Candida Bellotti, die Ende Mai mit 110 Jahren starb.
Ab und zu ein Gläschen Wein
Wie die "Katholische SonntagsZeitung für das Bistum Regensburg" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, sitzt Schwester Konrada inzwischen im Rollstuhl, nimmt aber so oft es geht an den gemeinsamen Gebetszeiten und Gottesdiensten ihres Klosters teil. Bei Feierlichkeiten trinke sie noch gern ein Gläschen Wein und freue sich ansonsten über die liebevolle Pflege durch die Caritas-Sozialstation in Dingolfing.
Auf die Frage, ob sie sich noch einmal für ein Leben im Kloster entscheiden würde, habe die Ordensfrau unlängst ganz spontan geantwortet: "Freilich!"
"Kerniger, natürlicher Glaube"
Dem Bericht zufolge wuchs sie als Rosalie Huber mit neun Geschwistern auf einem Bauernhof im Landkreis Rottal-Inn auf und trat im Mai 1930, also vor 87 Jahren, bei den Dominikanerinnen ein, nachdem ihr Aufnahmegesuch wegen einer Krankheit im Kindesalter mehrmals abgelehnt worden war. Zunächst arbeitete sie 16 Jahre an der Klosterpforte, von 1946 bis 2010 war das Nähzimmer ihr Reich. Die Schneidermeisterin nähte vor allem die Habite der Nonnen und erledigte alle Ausbesserungsarbeiten.
Ortspfarrer Stefan Brunner attestiert ihr einen "sehr kernigen, natürlichen Glauben".
"So an Aufwand braucht's doch ned"
Die "SonntagsZeitung" charakterisiert die Schwester als "interessiert, offen und anspruchslos". So habe sie zu ihrem Hundertjährigen vor neun Jahren auf einen Geburtstagsbesuch des Bischofs mit den Worten verzichtet: "So an Aufwand braucht's doch ned."