Mutter-Teresa-Schwestern kritisieren Ausweisung

Mit Hingabe für die Ärmsten

Die nicaraguanische Regierung hat die Schließung weiterer zivilgesellschaftlicher und sozialer Institutionen angeordnet, darunter die Niederlassung der Missionarinnen der Nächstenliebe "Mutter-Teresa-Schwestern". Nun gibt es Kritik.

Symbolbild: Die Ordensgemeinschaft der "Mutter-Teresa-Schwestern" leistet Dienst an den Armen und ist auf der ganzen Welt verbreitet. / © Alessio Mamo (KNA)
Symbolbild: Die Ordensgemeinschaft der "Mutter-Teresa-Schwestern" leistet Dienst an den Armen und ist auf der ganzen Welt verbreitet. / © Alessio Mamo ( KNA )

In einem Kommentar in den Sozialen Netzwerken äußerte die Kubanische Ordenskonferenz Empörung; die Missionarinnen der Nächstenliebe wachten "mit ihrer bedingungslosen Hingabe über die Ärmsten und Schwächsten", zitiert das kirchliche Portal "Aciprensa" (Wochenende).

Wie die Zeitung "La Prensa" in der vergangenen Woche berichtet, ist die Einrichtung der Schwestern in Granada bereits geschlossen und wird seitdem von einem Polizisten bewacht. Die Missionarinnen bereiteten sich darauf vor, das Land zu verlassen. Die Missionarinnen der Nächstenliebe wurden 1950 von Mutter Teresa zusammen mit zwölf Schwestern in Kalkutta gegründet. Die Ordensgemeinschaft zählt heute mehr als 5.000 Schwestern in 135 Ländern.

Seit 2018 über 700 NGOs verboten

In dem mittelamerikanischen Land ist laut dem Portal "Confidencial" seit 2018 fast 700 Nichtregierungsorganisationen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen die rechtliche Grundlage für die Fortsetzung ihrer Arbeit entzogen worden. Nicaragua erlebt seit 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt.

Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Vor den Präsidentenwahlen Anfang November wurden mehrere Herausforderer von Amtsinhaber Daniel Ortega verhaftet. Ortega gewann den Wahlgang; zahlreiche Länder erkennen den Sieg nicht an.

Missionarinnen der Nächstenliebe

Die Gemeinschaft "Missionarinnen der Nächstenliebe" ist eine der erfolgreichsten Ordensgründungen des 20. Jahrhunderts. Die von der seligen Mutter Teresa von Kalkutta (Agnes Bojaxhiu, 1910-1997) in Indien gegründete Gemeinschaft erhielt 1950 vom Vatikan als Einrichtung diözesanen Rechts die offizielle Anerkennung. Ordenstracht ist der weiße Sari mit dem blauen Band.

Missionarinnen der Nächstenliebe in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Missionarinnen der Nächstenliebe in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
KNA