In einem Kommentar in den Sozialen Netzwerken äußerte die Kubanische Ordenskonferenz Empörung; die Missionarinnen der Nächstenliebe wachten "mit ihrer bedingungslosen Hingabe über die Ärmsten und Schwächsten", zitiert das kirchliche Portal "Aciprensa" (Wochenende).
Wie die Zeitung "La Prensa" in der vergangenen Woche berichtet, ist die Einrichtung der Schwestern in Granada bereits geschlossen und wird seitdem von einem Polizisten bewacht. Die Missionarinnen bereiteten sich darauf vor, das Land zu verlassen. Die Missionarinnen der Nächstenliebe wurden 1950 von Mutter Teresa zusammen mit zwölf Schwestern in Kalkutta gegründet. Die Ordensgemeinschaft zählt heute mehr als 5.000 Schwestern in 135 Ländern.
Seit 2018 über 700 NGOs verboten
In dem mittelamerikanischen Land ist laut dem Portal "Confidencial" seit 2018 fast 700 Nichtregierungsorganisationen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen die rechtliche Grundlage für die Fortsetzung ihrer Arbeit entzogen worden. Nicaragua erlebt seit 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Ortega-Regierung. Seit Beginn kamen rund 350 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt.
Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Vor den Präsidentenwahlen Anfang November wurden mehrere Herausforderer von Amtsinhaber Daniel Ortega verhaftet. Ortega gewann den Wahlgang; zahlreiche Länder erkennen den Sieg nicht an.