Sportartikelkette zieht Kopftuch für Joggerinnen zurück

Nach Bedrohungen und Beschimpfungen

Ein Rückzieher: Die Sportartikelkette Decathlon will nun doch kein Kopftuch für Joggerinnen in Frankreich verkaufen. Priorität habe es, eine "friedliche Situation" herzustellen, zitierten französische Medien das Unternehmen an diesem Mittwoch.

Frau mit Kopftuch vor einem Geschäft / © Oliver Berg (dpa)
Frau mit Kopftuch vor einem Geschäft / © Oliver Berg ( dpa )

Angesichts der "gewalttätigen Polemik und Bedrohungen" habe man aus diesem Grund entschieden, das Kopftuch für Joggerinnen nicht zu verkaufen.

Ein Kopftuch für Joggerinnen hatte eine landesweite Debatte über den Artikel in Frankreich ausgelöst. Der sogenannte Hidschab, der Haare und Hals bedeckt, schränke die Würde der Frau ein, sagte die Politikerin Valerie Boyer dem Sender BFMTV.

Bedrohungen und Beschimpfungen

Über den Nachrichtendienst Twitter erklärte das Unternehmen, der Artikel solle dazu beitragen, Sport überall auf der Welt "zugänglicher" zu machen. Der sporttaugliche Hidschab sei "ein Bedürfnis einiger Läuferinnen".

500 Anrufe und Mails hätten das Unternehmen zum Hidschab erreicht, hieß es auf Twitter. Mitarbeiter hätten verbale und physische Bedrohungen und Beschimpfungen erhalten. "Seien Sie versichert, wir leugnen keinen unserer Werte", twitterte das Unternehmen zurück.


Quelle:
KNA